Spätsommer löst die Hundstage ab

Die große Hitzewelle ist dank einer Kaltfront rasch abgeebbt. In der kommenden Woche wird es angenehm warm.

Österreich war auf der Wetterkarte am Samstag ein geteiltes Land. Während Mittags Regenschauer den Vorarlbergern bei 10,1 Grad Celsius eine kräftige Abkühlung bescherten, flüchteten in Ostösterreich die Hitzegeplagten in die Freibäder.

Die Hitzewoche, die am Freitag mit 38,3 Grad Celsius die heurige Höchsttemperatur erreichte, nahm am Samstag ein jähes Ende. Eine Kaltfront, die von der Nordsee ausging, querte das Land und ließ die Temperaturen purzeln. "Ausgehend von dem hohen Niveau kann man schon von einem Temperatursturz von zwanzig Grad sprechen", erklärt Meteorologin Ariane Pfleger, die im Wetterraum der Hohen Warte in Wien beobachtete, wie sich die Kaltfront über Österreich ausbreitete. Für den Osten brachte das Tief Gewitter und Windgeschwindigkeiten von 85 Kilometern pro Stunde und Temperaturen von 17 bis 20 Grad Celsius.

"Kurtologen"

Gezittert haben ob der Schlechtwetterprognose die "Kurtologen". Was das ist? Jene Schar an treuen Fans von Kurt Ostbahn, die am Samstag auf dem Weg zur Kaiserwiese im Wiener Prater waren, um ihrem Idol und der Chefpartie-Kombo zu lauschen. Auch der alljährliche Nightwalk auf dem Wiener Gürtel und der Abschluss der Vienna Streetparade auf der Ringstraße drohte am Samstagabend ins Wasser zu fallen.

Als Wiedergutmachung stellt sich ab Sonntag der Spätsommer mit rund 25 Grad Celsius ein. Die kommende Woche werden sich die Temperaturen zwischen angenehmen 23 und 29 Grad einpendeln.

Schneefahrbahn

Das Ende des Sommers in Österreich kündigte sich auch im Straßenverkehr an. Auf dem Weg in den Süden sorgten sonnenhungrige Urlauber für Staus - vor Udine hieß es auf rund 20 Kilometern Stop-and-go. In Österreich gab es auf der Tauernautobahn (A 10) Blockabfertigung und zähen Verkehr auf dem Grenzübergang in Arnoldstein. Auf der Silvretta Hochalpenstraße wurde wegen Schneefalls zwischen Galtür und Partenen die Schneekettenpflicht ausgerufen. Auch rund um den Arlberg gab es kurzfristig Schneefahrbahnen.

Im Großraum Graz hingegen bescherte die letzte Hitze (32 bis 36 Grad) den Autofahrern seit Freitag auf der A 2 und der A 9 den Feinstaub-Hunderter. Heiße Lüfterln brachten Saharasand ins Land. Die Messgeräte können das nicht unterscheiden.

Seenot

Kräftiger Föhnsturm kündigte bereits Freitagabend am Bodensee in Vorarlberg den Wetterumschwung an. Etliche Segelboote gerieten in Seenot, weil Masten und Takelagen brachen. Und bei der Kraftwerkskette Kaprun in Salzburg mussten etliche Besucher am Samstagnachmittag einige Stunden ausharren, weil zu viel Schnee auf der Zufahrtsstraße lag. Ein Schneepflug musste erst angefordert werden.

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