Siebenjähriger Schüler klagt Republik

Siebenjähriger Schüler klagt Republik
Der Prozess um einen Buben, dessen Eltern nach angeblichen Übergriffen durch einen Volksschuldirektor die Republik auf Schmerzensgeld verklagt haben, wird im Jänner fortgesetzt.

Großes mediales Interesse herrschte am Montag im Landesgericht Linz. Dort fand der zweite Verhandlungstag im Prozess statt, bei dem ein siebenjähriger Schüler die Republik Österreich klagt.

Der mittlerweile pensionierte Direktor einer Linzer Volksschule soll das Kind im Schuljahr 2008/2009 mehrmals körperlich attackiert haben. Der Vater des Buben, der emotional stark aufgewühlt war, berichtete davon, dass der Lehrer seinem Sohn unter anderem einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben, ihn gewürgt und geohrfeigt haben soll. Die Eltern fordern daher vom Bund 3500 € Schmerzensgeld. "Mein Kind hatte immer mehr Angst vor der Schule und Probleme beim Einschlafen gekriegt", behauptete der Vater mit tränenerstickter Stimme. Außerdem sei der Bub wegen der Vorfälle zu einem starken Bettnässer geworden.

Der Pädagoge stritt vor Gericht die meisten Vorwürfe ab. Den Klaps gab er aber zu. "Da war ich wahrscheinlich genervt." Er habe sich deshalb später auch entschuldigt. Ansonsten habe er den Buben, der mehrmals aggressiv aufgefallen sei, fest am Arm gepackt, um Raufereien ein Ende zu setzen. "Das waren keine Übergriffe, sondern notwendiges Handeln", antwortete der ehemalige Direktor nachdrücklich. Auf die Frage des Richters, ob er ausschließen könne, dem Siebenjährigen eine Ohrfeige verpasst zu haben, sagte der Pädagoge: "Ich kann mich nicht erinnern und schließe das auch aus."
Der Prozess wird im Jänner 2012 fortgesetzt.

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