Sieben tote Kühe in verdrecktem Stall

Kein Licht, kaum Frischluft für das Vieh: Ein steirischer Landwirt wurde wegen Verdachts auf Tierquälerei angezeigt.

Bis über die Knöchel standen die Rinder im Dreck, es gab kein Wasser, kein Licht, kaum Luft: Ein schwerer Fall von Tierquälerei beschäftigt die Polizei in Gleinstätten in der Südsteiermark. Ein Landwirt wird verdächtigt, seine Rinder verhungern haben zu lassen. Er wurde angezeigt.

Fünf tote Kühe und zwei Kälber fanden die Beamten, ein Tier war bereits skelettiert. Ein Kalb hing tot an einer Kette. Der Stall war verdunkelt, es gab keine brauchbare Frischluftzufuhr.

Sechs Kälber leben noch, sind aber unterernährt und haben Durchfall. Sie wurden Montagnachmittag vom Amtstierarzt abgeholt und zu einem Viehhändler gebracht, wo sie einige Zeit bleiben sollen. Auch drei etwas gepflegtere Ziegen wurden mitgenommen.

Amtsbekannt

Für Polizei und Amtstierarzt ist der Verdächtigte kein Unbekannter. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Zwischenfälle gegeben, vor einigen Jahren mit Pferden. Bei den jüngsten Kontrollen im Jänner und Mai seien die Rinder aber noch "wohlgenährt" gewesen, heißt es seitens der Behörde. Erst in den vergangenen vier bis sechs Wochen dürften die Zustände so eskaliert sein.

Der verdächtige Landwirt lebt allein und ist als Eigenbrötler bekannt. Die Tiere seien "seine einzigen Ansprechpartner", heißt es seitens der Exekutive. Alle paar Jahre habe es Probleme mit der Tierhaltung gegeben, doch bisher habe es keinen Grund gegeben, dem Mann das Vieh abzunehmen. Gegen ihn läuft jetzt nicht nur das Verfahren wegen Verdachts auf Tierquälerei, von der Bezirkshauptmannschaft wurde auch ein Tierhalteverbot verhängt.

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