"Sie attackieren und den Storch nervt das"

"Sie attackieren und den Storch nervt das"
Der Steirer Raimund Weinhappl ist seit Jahrzehnten professioneller Falkner. Er trainiert auch die Vögel, die für das Bundesheer zum Einsatz kommen sollen.

KURIER: Was passiert, wenn Sie mit den Falken am Flughafen sind?

Weinhappl: Es geht darum, Vögel, die eine Gefahr für den Flugbetrieb darstellen können, davon abzuhalten, an diesem Platz zu nisten. Da geht es ja nicht nur um Störche, sondern auch um Krähenschwärme oder Tauben. Wenn zum Beispiel Krähen da sind, wird der Falke gestartet. Er versucht dann, die Krähen zu attackieren. Die flüchten. Wenn das über einen langen Zeitraum passiert, werden die Krähen diesen Platz meiden.

Gilt dieses Prinzip auch für Störche?

Ja. Die Falken werden so trainiert wie beim Einsatz gegen Reiher. Das ist natürlich ein Riesenaufwand und sehr viel Arbeit. Sie jagen den Storch nicht, aber sie machen eine Attacke und den Storch nervt das. Der Falke tut niemandem etwas, da gibt’s keine Toten. Aber der Storch ist gestresst. Auf der anderen Seite muss es natürlich ein entsprechendes Futtermanagement geben, eine Fläche für die Störche, wo sie merken: Da ist genug Futter und ich hab’ auch noch Ruhe vor diesen Raubvögeln.

Werden Falken nur auf Flughäfen eingesetzt?

Nein, es hat schon andere Projekte gegeben, zum Beispiel im Burgenland, wo es durch Krähen große Schäden in der Landwirtschaft gegeben hat. Da war man auch mit Falken im Einsatz und hat gute Erfolge erzielt. Und vor Jahren haben wir auch schon Projekte gemacht, wo es um das Taubenproblem in Städten gegangen ist.

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