Shell: Pipeline-Leck "unter Kontrolle"

Shell: Pipeline-Leck "unter Kontrolle"
Nahe einer Shell Öl-Plattform wurde ein Leck entdeckt. Die Lage ist mittlerweile unter Kontrolle, versicherte der Öl-Konzern.

Nahe der Gannet-Alpha-Plattform in der Nordsee wurde am Mittwoch ein Leck entdeckt. Daraufhin wurden ein Spezialschiff und ein Flugzeug an den Unglücksort entsandt. Zudem ist ein ferngesteuertes U-Boot auf den Meeresgrund getaucht, um das Leck zu reparieren. Wohl mit Erfolg: Die Lage sei wieder "unter Kontrolle", berichtete Shell am Samstag. Öl aus einer leckgeschlagenen Pipeline hat sich nach Angaben des Shell-Konzerns vor der schottischen Nordseeküste auf einen etwa 31 Kilometer langen und bis zu 4,3 Kilometer breiten Ölteppich ausgedehnt. Wie viel Öl genau ausfloss, teilte das britisch-niederländische Unternehmen zunächst nicht mit.

Dass der Ölteppich die Küste erreichen könnte, sei nicht zu befürchten, erklärte Shell. Vielmehr werde er "von den Wellen auf natürlichem Weg verteilt". Bereits am Mittwoch sei nach der Entdeckung des Lecks das Bohrloch am Grund der Nordsee geschlossen worden. Mit dem Nachlassen des Drucks habe sich der Austritt des Öls nach und nach reduziert.

Der Konzern, der das Ölfeld gemeinsam mit dem Konkurrenten Esso betreibt, versicherte, dass im Zentrum der Reparaturbemühungen die Sorge um den Schutz der Umwelt stehe. Die britischen Behörden seien nach der Entdeckung der undichten Stelle umgehend informiert worden. Ein Sprecher der britischen Behörde für Energie und Klimawandel sagte, der Vorfall werde untersucht. Nach Aussage von Shell sei die Ölmenge, die aus dem Leck austreten könne, begrenzt.

Auch die schottische Meeresbehörde teilte mit, sie beobachte die Vorgänge an der Unglücksstelle genau. Der Vorsitzende der schottischen Grünen, Patrick Harvie, forderte Shell dazu auf, "rasch und gründlich" zu handeln. Anders als nach der Katastrophe auf einer Bohrinsel des BP-Konzerns im Golf von Mexiko müsse auch die Öffentlichkeit über die Entwicklung in der Nordsee informiert werden.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace bezeichnete den Vorfall als "Warnschuss". Ölexperte Jörg Feddern sagte, der Vorfall zeige "deutlich, dass schwere Ölunfälle auch in der Nordsee möglich sind". Die Politik müsse deshalb die Ölkonzerne zur Offenlegung ihrer Notfallpläne verpflichten, damit diese überprüfbar seien.

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