Schwere Korruptionsvorwürfe gegen Sarkozy

Schwere Korruptionsvorwürfe gegen Sarkozy
Eine Richterin in Frankreich will gesehen haben, wie der Präsident einen Umschlag mit Bargeld entgegennahm.

Eine Antikorruptions-richterin erneuert in einem heute in Paris erscheinenden Buch einen schweren Vorwurf gegen Nicolas Sarkozy: Dieser habe vor seiner Wahl zum Staatschef 2007 illegale Bargeld-Spenden der Milliardärin Liliane Bettencourt persönlich entgegengenommen. Im Buch kommen Persönlichkeiten zu Wort, die Sarkozy in die Quere gekommen waren und daraufhin mit schweren Problemen zu kämpfen hatten - unter ihnen die Richterin Isabelle Prévost-Desprez, die 2010 mit der Untersuchung in der Affäre Bettencourt betraut war. Gegen die 89-jährige Liliane Bettencourt, Haupteignerin des Kosmetikkonzerns L'Oréal, hatte ihre Tochter ein Entmündigungsverfahren a ngestrebt.

Dabei kamen Steuerhinterziehungen ans Licht, die aber vom Fiskus mit verdächtiger Nachsicht behandelt wurden. Gleichzeitig wurde publik, dass Bettencourt zu einem exklusiven Spenderkreis für Sarkozy zählte.

Mangels Zeugenaussagen konnte sich Sarkozy aber aus der Affäre ziehen. Nun jedoch behauptet Richterin Prévost-Desprez, die Krankenpflegerin von Liliane Bettencourt habe erklärt, sie habe Bargeld-Übergaben an Sarkozy beigewohnt. Wie andere Zeugen habe sich aber auch die Krankenpflegerin geweigert, diese Aussage zu Protokoll zu geben - aus Angst. Polizisten hätten massiven Druck auf Zeugen ausgeübt.

Die Richterin wurde abgehört, die Untersuchung wurde ihr entzogen: "Man wollte mich loswerden, ein Prozess wäre eine Riesengefahr für den Staatschef gewesen." Im Präsidentenpalais ist man empört, dass die Richterin ausgerechnet jetzt, im Wahlkampf für die Präsidentenwahlen 2012, diese Attacke reitet und spricht von "Lügen".

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