Schweden testet Alkolocks seit den 90er-Jahren

Schweden testet Alkolocks seit den 90er-Jahren
Sichere Skandinavier: In Finnland sind seit August 2011 Alkolocks für alle Schultransportfahrzeuge Pflicht

Alkohol zählt in der EU nach wie vor zu den häufigsten Ursachen schwerer Straßenunfälle. Bei jungen Lenkern zwischen 16 und 24 fordert Alkohol die meisten Verkehrstoten. In Frankreich ist Alkohol quer durch alle Altersgruppen die häufigste Todesursache im Straßenverkehr, noch vor überhöhter Geschwindigkeit. Insgesamt werden rund 35 % der im Auto getöteten Lenker und 20 % aller Straßenverkehrstoten in der EU auf Alkoholeinfluss zurückgeführt, insgesamt bis zu 7500 Menschen.

Um ihr Ziel, die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten bis 2020 gegenüber 2011 zu halbieren, zu erreichen, setzt die EU-Kommission nicht nur auf mehr Aufklärung und strengere Gesetze, sondern will auch technische Möglichkeiten wie die Alkolocks verstärkt nutzen.

Als Vorreiter in der EU gilt Finnland, wo seit August 2011 Alkolocks etwa für alle Schultransportfahrzeuge Pflicht sind, aber auch die Wartung und Maßnahmen gegen den Missbrauch geregelt sind. Bis 2014 will die finnische Regierung den Alkolock für alle öffentlichenTransportmittel zwingend vorschreiben.

 

Testweltmeister

Viel Test-Erfahrung hat auch Schweden, wo bereits 1997 vom Parlament das Verkehrssicherheitsprogramm „Vision zero“ verabschiedet wurde. Ziel war, mittelfristig die Zahl der Schwerverletzten und Getöten im Straßenverkehr auf null zu senken. Erreicht werden sollte das Ziel durch eine Verschärfung der Tempolimits, aber auch der Strafen sowie durch einen flächendeckenden Einsatz technischer Hilfen wie Alkolock und automatischem Tempobegrenzer.

Während Letzterer als Entmündigung des Lenkers abgelehnt wird, wurde der Alkolock als sinnvoll akzeptiert, obwohl er sich anfangs als zu sensibel erwies – ein paar Tropfen eines alkoholhältigen Parfüms reichten aus, um die Autosperre zu aktivieren.

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