Russische Puppe

Russische Puppe
Der Korruptionsprozess um Jörg Haider zeigt den Machtmissbrauch auf.

Der Prozess um gekaufte Staatsbürgerschaften funktioniert wie eine russische Puppe: Man sieht, wie alles miteinander verschachtelt ist, und ständig tauchen neue Ableger auf. Der größten Puppe namens Jörg Haider kann man nichts mehr anhaben. Der ehemalige Kärntner Landeshauptmann ließ bei seiner - im Wortsinn - Hausbank, der Hypo Alpe-Adria, ein Phantomkonto eröffnen und ohne Sicherheiten mit zwei Millionen Euro Kredit auffüllen.

Erst eineinhalb Jahre später wurde das Minus ausgeglichen, mit einem Überschuss, den ein Haider-Vertrauter ohne Legitimation einfach abhob und nach Gutdünken an seinen Chef und sich selbst verteilte. Vom damaligen Hypo-Vorstand abwärts beteiligten sich mehrere Bankmitarbeiter an dem, was ein Staatsanwalt Untreue nennen würde (und wofür ein Helmut Elsner verurteilt wurde); bis heute übrigens strafrechtlich unbehelligt. Irgendwann dazwischen verschafft Haider zwei Russen die österreichische Staatsbürgerschaft, die sie sich mit den zwei Millionen erkauft haben. Haider gelingt das durch Zuruf an seinen einstigen Beifahrer im Porsche, den damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. So funktioniert also Politik?

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