Ruf aus Brüssel

Schule: Die Zeit drängt
Polit-Kritik ertrug Markus Beyrer schwer. In Brüssel vertritt er die Privatindustrie.

Markus Beyrer ist zu gratulieren. Nach einer kurzen, aber bewegten Zeit als Chef der Staatsholding ÖIAG wird er Chef der Industrielobby in Brüssel, Businesseurope. Da man in Österreich nicht über Gehälter redet, müssen wir – gut begründet – spekulieren, dass er künftig mehr verdienen wird, und sein Freizeitspaß interessiert auch niemanden mehr. Beyrer ist ein weiterer Beweis dafür, dass Österreicher bei internationalen Jobs gesucht werden. Ganz ohne Partei und Anschieber.

Bevor der Aufsichtsrat der ÖIAG einen Nachfolger sucht, wünscht sich der Steuerzahler eine klare Strategie der Regierung für die österreichische Industriepolitik. Brauchen wir weiter Beteiligungen an Infrastrukturunternehmen wie Post, Telekom und OMV? Sollen andere Unternehmen in die ÖIAG eingegliedert werden? Was kann noch privatisiert werden?

Leider ist das ein Bereich, wo alte Ideologien noch zählen. Die Post agiert jetzt schon wie ein privates Unternehmen, da könnte der Staat die Mehrheit abgeben, und beim Kampf um die Telekom ist die Rolle des Staates gar nicht erkennbar. Auch in den Bundesländern würde eine Debatte über Privatisierungen nicht schaden.

Nach der Strategie muss eine Person gesucht werden, eine mit Verstand und der dicken Haut eines Politikers.

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