Rom: Bischofs-Rapport ohne Folgen

Rom: Bischofs-Rapport ohne Folgen
Österreichs Bischöfe mussten im Vatikan Rede und Antwort zur Pfarrer-Initiative stehen – was Helmut Schüller freut.

Vertreter der österreichischen Bischofskonferenz haben im Vatikan in Rom am Montag Auskunft über die – weiterhin ungehorsame – Pfarrerinitiative gegeben. Der Sprecher der Bischofskonferenz bestätigte dem KURIER das Treffen. Über das Ergebnis der Beratungen herrschte vorerst Stillschweigen. Weder Kardinal Christoph Schönborn noch die Diözesanbischöfe Egon Kapellari und Klaus Küng sowie der Apostolische Nuntius, der Gesandte des Papstes in Wien, wollten sich äußern. Was dennoch durchsickerte: Das Treffen werde „keine dramatischen Folgen“ haben. Und: Die Bischöfe hätten auch „keine Hausaufgaben mitbekommen“.

Bei dem Rapport in Rom handelte es sich um ein informelles Gespräch am Rande der Vollversammlung der Glaubenskongregation. Teilgenommen haben neben Schönborn auch der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser sowie die Diözesanbischöfe Kapellari und Küng.

Paul Wuthe, der Sprecher der Bischofskonferenz, versuchte dem Treffen nicht zu viel Bedeutung beizumessen: „Es war ein Arbeitsgespräch, wie es regelmäßig vorkommt.“ Dabei sei die Situation der Kirche in Österreich besprochen wurde – und dabei sei man eben auch auf die Pfarrer-Initiative gekommen.

Nichts gewusst

„Ich habe von dem Treffen erst aus den Medien erfahren“, sagt deren Obmann, Helmut Schüller, zum KURIER. Kardinal Schönborn habe ihm gegenüber im Herbst angedeutet, dass die Glaubenskongregation einmal über die Pfarrer-Initiative beraten werde – „aber ob’s das jetzt war, weiß ich nicht.“

Dass sich der Vatikan so intensiv mit der österreichischen Pfarrer-Initiative beschäftigt, beunruhigt Schüller nicht. Ganz im Gegenteil: „Wir freuen uns, dass sich der Papst und die Weltkirche mit unseren Anliegen auseinandersetzen. Vielleicht kommt da ja endlich etwas in Gang!“

Angst vor Konsequenzen – Stichwort Exkommunikation – hat Schüller nicht. „Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Dazu haben wir eine viel zu breite Unterstützung der Kirchenbasis.“

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