Respekt vor dem Alter

Respekt vor dem Alter
Es ist unklug, erfahrene Arbeitnehmer nur am Preis, nicht am Wert zu messen.

 

Sitzen die Pensionistenvertreter Karl Blecha und Andreas Khol eigentlich auch miteinander am Parkbankerl? Erledigen sie ihre Einkäufe gemeinsam? Lösen sie zusammen Kreuzworträtsel? Teilen sie sich eine Kabane im Freibad? In der ORF-Pressestunde treten sie jedenfalls wie selbstverständlich zu zweit auf.

Diesmal ließen sie mit einer Forderung aufhorchen: Wer einen Mitarbeiter in die Frühpension drängt, sollte die Kosten für eben diese übernehmen. Dass das rasch durchgeht, ist unwahrscheinlich. Und der Vorschlag überzogen, weil aus wenigen Firmen der Ruf ertönen wird: Hurra, wir dürfen jemanden in Pension schicken, aber weiterhin für ihn zahlen. In der Sache haben die "maulenden Rentner" (© Pigor und Eichhorn) aber recht.

Ältere Arbeitnehmer zählen in vielen österreichischen Unternehmen vor allem als finanzielle Belastung. Man will sie loswerden, statt ihre Erfahrung sinnvoll zu nützen und mit ihnen vielleicht über neue Vertragsmodelle zu verhandeln. Dabei wären sehr viele, zumindest bei Bürojobs, bereit, bei geringerer Bezahlung noch einige Jahre dranzuhängen – wenn sich später an der Pension nichts ändert. Das größte Problem sind jedenfalls die stark steigenden Gehaltskurven. Und die haben Blecha und Khol in ihrer aktiven Zeit zumindest mitgetragen.

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Kommentar

Kommentare