Raupenfahrer retteten kleinem Bub das Leben

Raupenfahrer retteten kleinem Bub das Leben
Eine eingeschneite Hütte in Vorarlberg und ein 7-Jähriger, der eiligst operiert werden muss: Zwei Männer retteten Lukas das Leben.

Der Sturm blies mit 100 bis 130 km/h, der Schnee stand meterhoch, Lawinenabgänge drohten. Doch auf der Ulmer Hütte in den Lechtaler Alpen lag Lukas, schwer krank und mit großen Schmerzen: Der Siebenjährige hatte Freitagnachmittag eine akute Blinddarmentzündung und musste umgehend operiert werden. „Dem Buben ist es so schlecht gegangen“, erzählt Hüttenpächter Heimo Turin. „Er hat Bauchschmerzen gehabt, seit zwei Tagen wenig gegessen. Aber wir waren seit Tagen eingeschneit, die Straße war wegen Lawinengefahr gesperrt, rundherum Schneeverwehungen.“ Eine lebensgefährliche Situation für den kleinen Lukas aus Bayern, der mit seinen Eltern in Vorarlberg Skiurlaub machen wollte. „Wir haben gewusst, das ist ernst“, betont Turin. „Wir müssen etwas tun.“

Gleich in der Nähe der Hütte auf 2290 Metern Seehöhe, in der sich zurzeit 50 Gäste aufhalten, ist die Bergstation der Valfagehrbahnen. Sie konnte wegen des schlechten Wetters nicht in Betrieb genommen werden. Doch es gab zwei Pistenraupen: Betriebsleiter Gebhard Salzgeber und sein Mitarbeiter Paul Juritsch wagten sich trotz des heftigen Sturms und der Schneeverwehungen mit den schweren Fahrzeugen hinaus, um Lukas zu retten.

Über die Piste „Die eine Maschine war schon bei uns heroben, die andere ist aus dem Tal gekommen“, schildert Hüttenwirt Turin. „Dann sind sie aus Sicherheitsgründen zusammengehängt worden und haben Lukas ins Tal zum Parkplatz transportiert. In einer halben Stunde war er unten.“ Auch seine Mutter, selbst Ärztin, fuhr auf dem ungewöhnlichen Transportmittel mit. Salzgeber und Juritsch brachten Mutter und Sohn über die gesperrte Skipiste bis zur Arlbergstraße.

Gerade noch rechtzeitig

Im Tal wartete bereits ein Notarztwagen auf den kleinen Patienten, der ihn in höchster Eile ins Krankenhaus Bludenz brachte. Um 16.15 Uhr lag Lukas im Operationssaal, um 18.30 Uhr meldete sich seine Mutter telefonisch bei Turin: „Alles in Ordnung, ihm geht es gut.“

Turin, Salzgeber und Juritsch sowie sämtliche Gäste der Hütte sind froh über dieses glückliche Ende. „Wir haben hier heroben schon viel erlebt“, schildert Turin. „Aber so eine Aktion klappt halt nur, wenn es mit der Zusammenarbeit gut funktioniert.“

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