Phantom-Anmeldung im Penthouse

Phantom-Anmeldung im Penthouse
Laut Meldebehörde wohnen die Elsners noch im Bawag-Domizil im ersten Bezirk. Die Elsners als "U-Boote" in Wien?

Ist es Nostalgie, dass Helmut Elsner und seine Frau Ruth noch im Nobel-Penthouse in der Wiener City gemeldet sind? Oder ist es nur ein lockerer Umgang mit dem Meldegesetz?
Ruth Elsner: "Ich habe derzeit andere Sorgen."

Die Frau des ehemaligen Bawag-Generaldirektors hatte das 278 Quadratmeter große Penthouse 2005 von der Bawag um 474.000 Euro gekauft. Die Bank ließ nachträglich ein Gutachten anfertigen, wonach die Wohnung samt Balkon tatsächlich 3,5 Millionen wert sei. Die Bawag klagte auf Rückgabe, und bekam Recht.

Ruth Elsner zog Mitte Dezember aus dem Bawag-Penthouse aus und lebte seither in einer kleineren Wohnung an einem unbekannten Ort. Ihr Mann war im Gefängnis.
Der Meldebehörde in Wien ist der Umzug bis heute nicht bekannt. Das Ehepaar ist nach wie vor an der Bawag-Adresse Tuchlauben 7/12 gemeldet. Nur bei Helmut Elsner ist als Nebenwohnsitz die Wickenburggasse 18-22 angegeben. Das ist die Haftanstalt.

U-Boote

Die Elsners als "U-Boote" in Wien? So nennt man Menschen mit Scheinanmeldungen. Die Justiz meldet alle Häftlinge bei der Meldebehörde an. Bemerkenswert ist aber, dass sie im Fall Elsner auf den Sperrvermerk gegen Anfragen verzichtete. Häftlinge sind am Tag der Entlassung sofort abzumelden, was bei Elsner nicht passiert ist.

Das würde bedeuten, dass beide Seiten einen oberflächlichen Umgang mit dem Melderecht pflegen. Das sieht aber Ruth Elsner zumindest in ihrem Fall nicht so. Sie sei nach dem Auszug sehr wohl in einer Übergangswohnung gemeldet gewesen. Und sie werde jetzt nach der Entlassung ihres Mannes auch wieder alle langwierigen Behördenwege auf sich nehmen.

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