Parole "Reiche fressen"

Parole "Reiche fressen"
Die Neuwahl bleibt ein Gespenst, der SP-Wahlslogan 2013 lebendiger denn je.

D as Neuwahlgespenst ließ grüßen: Der Vizekanzler verpasste sich eine Mutinjektion und proklamiert, er habe keine Angst vor Neuwahlen. Der Kanzler bekräftigte sein Nein, das er im KURIER deponiert hatte. Ernsthaft am Tisch war ein Wahlgang nie. Da Rot mit Blau nicht will, mit Grün mangels Masse nicht kann, bliebe bloß die Neuauflage der alten Ehe. Der Alltag danach kann nur schlimmer sein. Das Klima war schon zuletzt wie bei einem Paar, das sich bereits die Telefonnummer des besten Scheidungsanwalts geben lässt.

Die jüngste hysterische Krise geht aufs Konto des Kanzlers. Faymann wurde lange von der lustvoll-dynamischen Art Josef Prölls überstrahlt. Er will nicht noch einmal ein getriebener Schattenkanzler sein. Da ist er lieber Getriebener seiner Partei. Für alle, die es schon vergessen haben: Das Thema Vermögenssteuer zwang ihm 2009 Franz Voves auf. Damals wehrte sich Faymann, der alles andere als ein Hasardeur ist, noch mit Händen und Füßen dagegen. Voves rettete so überraschend in der Steiermark Platz 1 für die SPÖ. Heute will auch Faymann mit allen Gliedmaßen "die 80.000 Reichen erwischen". Ob und wie das je gehen kann, soll nun bis 2013 eine Kommission klären. Hauptsache der Slogan "Eat the rich" hält bis dahin - denn dann wird wirklich gewählt.

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