Paris: Furcht vor Serienmörder

Paris: Furcht vor Serienmörder
Frankreich in Angst vor einer Neuauflage der Toulose-Attentate: Ein Unbekannter hat vier Menschen erschossen - und fährt Motorroller.

Im Raum Paris geht die Angst vor einem Serienmörder um: Eine 47-jährige Frau, die am Donnerstag südlich der französischen Hauptstadt erschossen wurde, ist allem Anschein nach das vierte Opfer des Unbekannten. Es sei dieselbe Waffe vom Kaliber 7,65 Millimeter verwendet worden, mit der seit November in dem Departement Essonne bereits drei Menschen erschossen worden waren, hieß es am Freitag aus Ermittlerkreisen.

Innenminister Claude Gueant sagte dem Sender Europe 1, dass die Verbrechen eines Serientäters "befürchtet" werden müssten, dass aber alle Spuren verfolgt würden.

Einzeltäter-Theorie

Die 47-jährige Mutter algerischer Abstammung war am Donnerstagnachmittag im Eingangsbereich ihres Mehrfamilienhauses in Grigny mit drei Kugeln niedergeschossen worden. Zuvor war am 17. März im nahegelegenen Ris-Orangis ein 81-Jähriger ebenfalls im Eingangsbereich seines Hauses durch einen Kopfschuss getötet worden.

Die erste Tat ereignete sich am 27. November vergangenen Jahres. Eine 35-jährige Laborangestellte wurde auf dem Parkplatz ihres Hauses in Juvisy-sur-Orge erschossen. Ihr Ex-Freund stellte sich kurz danach der Polizei, zog ein Geständnis aber wieder zurück. Laut Gueant ist der Verdächtige des ersten Verbrechens derzeit in Haft. Am 22. Februar wurde dann ein Nachbar der jungen Frau, ein 52-jähriger Mann, auf dem Parkplatz desselben Gebäudes erschossen.

Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus, stehen jedoch vor einem Rätsel, denn alle Opfer waren polizeilich nicht bekannt. Zudem scheinen die beiden letzten Opfer in keinerlei Verbindung zu den ersten beiden zu stehen. Die Taten ereigneten sich alle in einem Umkreis von rund zehn Kilometern im Departement Essonne. Zeugen berichteten nach allen Bluttaten, dass der Täter auf einem Motorrad oder Motorroller geflüchtet sei.

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