Papamonat: Jeder neunte Beamte geht

Papamonat: Jeder neunte Beamte geht
Bilanz nach einem Jahr: Auch die Zahl der Väterkarenzen sei gestiegen, so Ministerin Heinisch-Hosek.

Jeder neunte Jungvater im Bundesdienst geht auf "Papamonat". Das zeigt eine Auswertung aus dem Frauenministerium, die jetzt vorliegt. Seit einem Jahr können Beamte in Ministerien nach der Geburt einen Monat unbezahlt Urlaub nehmen.

263 Männer haben seit März 2011 von der Möglichkeit Gebrauch gemacht. Auch die Väterkarenz sei dadurch gestiegen, sagt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Für die Ministerin ein klarer Erfolg.

Je nach Ministerium gibt es große Unterschiede: Im Landwirtschaftsministerium hat noch niemand den Papamonat genutzt. Bei Polizisten und Soldaten erfreut sich diese Möglichkeit großer Beliebtheit. Heinisch-Hosek: "Echte Männer gehen offenbar in Karenz."

Für die SPÖ-Ministerin ist die Bilanz Grund genug, den Papamonat einmal mehr auch für die Privatwirtschaft zu fordern. Ihr Argument: Derart sei auch der Anteil der Väterkarenzen im öffentlichen Dienst auf mehr als zehn Prozent gestiegen.

Kritik kam am Samstag vom VP-nahen Arbeitnehmerbund ÖAAB: "Wenn es Heinisch-Hosek mit der Väterbeteiligung ernst meint, sollte sie sich mit dem ÖAAB-Modell beschäftigen. Bis jetzt ist sie eine Ankündigungsriesin und Umsetzungszwergin", so ÖAAB-Generalsekretär Lukas Mandl. Der ÖAAB schlägt vor, dass Kinderbetreuungsgeld-Monate, die den Familien "sowieso zustehen, nach der Geburt bis zu drei Monate lang von Mutter und Vater parallel in Anspruch genommen werden dürfen".

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