„Oft handelt es sich um Zwei-Mann-Betriebe“

Statistik: Es ist ein ewiges Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ermittlern und Schleppern.

Selten, aber doch gelingt es den heimischen Fahndern, einen Schleuser zu erwischen. Im Vorjahr wurden 190 Menschenhändler angezeigt. Die Statistik führen Griechen (26) an, gefolgt von Türken (24), Österreichern (23) und Serben (20). Gerald Tatzgern, der Leiter der Zentralstelle gegen Schlepperkriminalität im Bundeskriminalamt, geht davon aus, dass nur in Griechenland geschätzte 200 Schlepper-Gruppen aktiv sind.

„Oft handelt es sich um Zwei-Mann-Betriebe“, schildert der Beamte. Umso kleiner die Struktur, umso schwerer sei es Tatzgern zufolge auch, gegen die Schlepper vorzugehen.

Die Altersstruktur der Geschleppten verändert sich nur geringfügig: „Es sind vor allem Männer unter 40 Jahren“, sagt Tatzgern. Unabhängig vom Geschlecht befanden sich die meisten Geschleppten im Vorjahr im Alter von 19 bis 30 Jahren. Mit 4559 machen sie knapp die Hälfte der eingeschleusten Personen aus.

Mehr als tausend Kinder

Die Strapazen einer Schmuggelfahrt müssen auch Kinder auf sich nehmen: Etwas mehr als tausend Buben und Mädchen unter 14 Jahren wurden im Vorjahr von Menschenhändlern über die Grenze gebracht. Die meisten reisen mit dem Zug oder mit dem Pkw. Aus Italien reisten rund 44 Prozent aller aufgegriffenen geschleppten Personen ein. Mehr als tausend Menschen wurden in Zügen angehalten. Nur 225 versuchten, mit dem Pkw einzureisen. Kaum ins Gewicht fallen Flüchtlinge, die es zu Fuß versuchen.

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