Österreicherin weiter in israelischer Haft

Israel hat 36 pro-palästinensische Aktivisten aus Europa in ihre Heimatländer zurückgeschickt. Die Österreicherin ist nicht darunter.

In Israel sind am Sonntag 36 pro-palästinensische Aktivisten aus Europa in ihre Heimatländer abgeschoben worden. Nach Angaben der israelischen Einwanderungsbehörde warteten zudem 82 weitere Aktivisten auf die Rückführung in ihre Länder. Unter ihnen soll sich auch zumindest eine Österreicherin befinden. Unter den Abgeschobenen waren 22 Belgier, 13 Deutsche und ein Spanier, die Israel an Bord einer Lufthansa-Maschine sowie eines Flugzeugs der Linie Alitalia verließen.

Hunderte pro-palästinensischer Aktivisten hatten sich am Freitag auf den Weg nach Israel machen wollen, um sich auf Einladung der Initiative "Willkommen in Palästina" ein Bild von der Lage im Westjordanland zu machen. Insgesamt wurden am Flughafen von Tel Aviv nach Angaben der Behörden dann 124 Aktivisten festgenommen - zwei Deutsche und zwei Niederländer wurden unter strengen Bedingungen freigelassen, ein belgisches Paar wurde bereits in der Nacht auf Sonntag ausgewiesen. Die festgehaltene Österreicherin hatte sich offenbar ebenso wie ihre Mitstreiter geweigert, die Bescheide zu ihrer sofortigen Ausweisung aus Israel zu unterschreiben. Die Internationale Liga für Menschenrechte verurteilte die Festnahme der Aktivisten und forderte deren umgehende Freilassung.

"Pro-palästinensische Radikale"

Israel betrachtet die Besucher als "pro-palästinensische Radikale", die Ruhe und Ordnung stören wollen. Rund 230 Frauen und Männer durften ihren Flug überhaupt nicht antreten, weil das israelische Innenministerium europäischen Fluggesellschaften wie der Lufthansa eine Schwarze Liste mit den Namen von 342 Personen überreicht hatte, denen die Einreise in Israel verweigert werde.

Die Organisatoren von "Willkommen in Palästina" planten auch Proteste gegen die israelische Sperranlage zum Westjordanland sowie Siedlungen. Die Aktivisten wollten in den palästinensischen Gebieten unter anderem an ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) in Den Haag vor fünf Jahren erinnern, in dem die von Israel im Westjordanland errichtete Sperranlage als illegal eingestuft wurde. Nach Angaben der israelischen Nachrichtenseite Ynet schafften es rund 50 europäische Aktivisten, unentdeckt die Passkontrollen am Flughafen zu passieren und ins Westjordanland zu reisen.

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