Obdachloser starb nach Polizeieinsatz

Obdachloser starb nach Polizeieinsatz
Eine Polizistin stieß den 52-Jährigen bei einem Handgemenge weg. Er stürzte underlitt dabei tödliche Kopfverletzungen.

Wir sind sehr bestürzt und betroffen. Solche Einsätze gehören zum Polizeialltag, aber ein solcher Ausgang ist sehr tragisch", sagt der Vorarlberger Landespolizeikommandant Siegbert Denz. Was war passiert? Eine Polizeistreife war in der Nacht zum Dienstag zu einem Einsatz vor der Notschlafstelle DOWAS in Bregenz gerufen worden. Dort hatten drei Obdachlose - der 52-jährige Osttiroler, ein 25-jähriger Russe und eine 31-jährige Schweizerin - versucht, sich durch Klopfen und Schreien Zutritt zu verschaffen. Die drei Obdachlosen waren "maßgeblich alkoholisiert und haben sich den Beamten gegenüber aggressiv verhalten", sagt Denz.

Beim Versuch, die Schweizerin festzunehmen, eskalierte die Situation. "Der Mann stellte sich der Kollegin in den Weg, blockierte den Tür- und Ausgangsbereich, forderte die Freilassung der Frau und ging zur Polizistin auf Körperkontakt."

Daraufhin versetzte die Beamtin dem Osttiroler mit der Hand einen Stoß, um ihn abzuwehren. Er geriet aus dem Gleichgewicht, stürzte über zwei oder drei Stufen und knallte mit dem Kopf auf den Gehsteig. Der 52-Jährige erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und starb am Donnerstag im Feldkircher Spital.

Einwandfrei

"Der Einsatz ist vollkommen transparent und nachvollziehbar abgelaufen. Bisher gibt es auch von keiner Seite Kritik", sagt Denz. Die drei Obdachlosen hielten sich schon länger im Bregenzer Raum auf und sind nicht nur in der "Sandler-Szene", sondern auch der Polizei bekannt. Denz: "Der Osttiroler wurde schon wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt verurteilt und bei allen drei gibt es im Akt den Vermerk: ,Gefahr beim Einschreiten'."

Die Beamtin wird psychologisch betreut. Gegen sie laufen Ermittlungen wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang unter Ausnutzung einer Amtsstellung. Eine Obduktion des Toten wurde angeordnet.

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