Neustart für Raumfahrtprogramm

Nach der geglückten Landung einer Sojus-Kapsel mit drei Raumfahrern werden die Flüge zur ISS wieder aufgenommen.

Aufatmen im All: Die Internationale Raumstation ISS muss nach der Panne einer russischen Sojus-Rakete im August doch nicht geräumt werden. Die Absturzursache sei gefunden worden, die bemannten Flüge könnten fortgesetzt werden, hieß es bei der US-Raumfahrtbehörde NASA. Die Panne hatte Zweifel an der Sojus-Trägerrakete geweckt, die seit dem Ende des amerikanischen Space-Shuttle-Programms die einzige Transportmöglichkeit zur ISS ist. Die geglückte Landung einer Sojus-Kapsel am Freitag in der Steppe von Kasachstan gibt den Technikern Hoffnung, dass die russischen Raumkapseln im Einsatz bleiben können.

164 Tage im All

Die Sojus-Kapsel brachte drei Männer zurück zur Erde: Die beiden Kosmonauten Alexej Borissenko und Alexander Samokutjajew sowie der Astronaut Ron Garan hatten 164 Tage im All verbracht. Die Rückkehr von der ISS in rund 350 Kilometer Höhe dauerte gut drei Stunden. Spezialfallschirme bremsten die rund drei Tonnen schwere Kapsel auf den letzten zehn Kilometern. An der Landestelle etwa 150 Kilometer südöstlich der Stadt Dscheskasgan standen Rettungskräfte bereit. Entsprechend der russischen Tradition reichten sie den Raumfahrern nach der Landung einen frischen Apfel. Die drei Männer mussten die erste Zeit in Decken gehüllt auf Klappsesseln verbringen, weil ihre Muskeln durch den fünfmonatigen Aufenthalt im All geschwächt sind.

Die nächsten Missionen

Nach der Rückkehr der drei Raumfahrer setzte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos die Termine für die weiteren Sojus-Missionen fest: Der nächste Start soll am 14. November stattfinden, ein weiterer Flug mit drei Raumfahrern am 21. Dezember. Bis zum 14. November werden drei Astronauten auf der ISS die Stellung halten. Ende August war ein unbemannter russischer Raumfrachter wegen einer fehlerhaften Sojus-Trägerrakete mit rund 2,6 Tonnen Nachschub für die Raumstation kurz nach dem Start abgestürzt - ein schwerer Rückschlag für die Weltraumnation Russland. Der Zwischenfall hatte international Sorge um die Zukunft der ISS ausgelöst und Roskosmos zur kompletten Überarbeitung des Flugprogramms gezwungen. Borissenko, Samokutjajew und Garan kehren daher eine Woche später als geplant zurück.

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