Parteigründer Düringer für "Goldenes Brett" nominiert

Roland Düringer gründet eine Partei.
Düringer wird für sein "Arsenal an Verschwörungstheorien" ausgezeichnet.

Der Kabarettist und Neo-Parteigründer Roland Düringer ist mit zwei weiteren Anwärtern für das "Goldene Brett vorm Kopf" nominiert. Bei der "Auszeichnung" handelt sich um einen Negativpreis für den größten antiwissenschaftlichen Unfug des Jahres. Düringer etwa schüre Zweifel an wissenschaftlichen Fakten und bereite den Boden für Verschwörungstheorien, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

Düringer kokettiere mit einem "Arsenal an Verschwörungstheorien", beispielhaft werden etwa die Kondensstreifen am Himmel oder gefährliche Impfungen genannt. Außerdem habe er den Verschwörungstheoretiker Rüdiger Dahlke - er hält Lichtnahrung für möglich - oder die "rechtslastige Autorin" Eva Hermann in seine Puls4-Talkshow "Gültige Stimme" geladen.

Gefährliche Wunderheiler

Neben Düringer stehen noch "Wunderheiler" Ryke Geerd Hamer und das "pseudomedizinische" Krebszentrum Brüggen-Bracht auf der Shortlist. Der "ehemalige Mediziner" Hamer nämlich halte Krebs für eine "Krankheit der Seele" und lehne Chemotherapie ab. Als Basis für seine Behauptungen beruft sich Hamer auf übersinnliche Botschaften. Bekannt wurde vor allem der Fall der fünfjährigen Krebspatientin Olivia im Jahr 1995, die von ihm behandelt wurde. Das Mädchen wurde schließlich gegen den Willen der Eltern operiert und habe überlebt. Das Krebszentrum Brüggen-Bracht wiederum biete "vermeintliche" Krebstherapien an - gegen einen Heilpraktiker wird allerdings wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Verliehen wird das "Goldene Brett vorm Kopf" am 11. Oktober 2016 durch die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften. Nominiert wurden mehr als 200 Personen und Institutionen, die "mit wissenschaftlich widerlegten Behauptungen Medienpräsenz anstreben, Angst machen oder Geld verdienen wollen". Die Website "Zentrum-der-Gesundheit.de" erhält übrigens das "Goldene Brett fürs Lebenswerk".

Bei der Preisvergabe spielen unter anderem der "Grad der Abwegigkeit" der vertretenen Theorien, die Kritikresistenz der Personen bzw. Organisationen und deren kommerzielles Interesse eine Rolle. Außerdem wird bewertet, inwieweit para- oder pseudowissenschaftliche Theorien ausdrücklich als Wissenschaft ausgegeben und inwieweit Gesundheit oder das politisch-gesellschaftliche Gefüge gefährdet werden. In den Vorjahren wurden beispielsweise die Organisation "Homöopathen ohne Grenzen" für den Einsatz von Homöopathie in Krisengebieten oder der Sänger Xavier Naidoo für sein Engagement für die "Reichsbürgerbewegung" "ausgezeichnet".

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