Nächster FPÖ-Eklat

Nächster FPÖ-Eklat
Empörung nach KZ-Vergleich durch einen FPÖ-Vertreter.

Die FPÖ kommt auch nach dem Ausschluss Werner Königshofers nicht aus den Schlagzeilen. Der Abgeordnete mit Verbindungen in die rechte Szene wurde aus der Partei geworfen, nachdem er die Attentate von Oslo mit Abtreibungen verglichen hatte. Aber kaum ist sein Parteibuch weg, ist der nächste Eklat da: Heute berichtete am Montag von einer Aussendung der freiheitlichen Polizei-Personalvertreter AUF in Niederösterreich.

Mehr Urlaub fordern die Blauen da, sie beklagen die zu leistende Schwerarbeit. So weit, so harmlos. Aber: Um ihre Forderungen zu untermalen, hat die AUF die Aussendung mit einem Bild von abgemagerten Personen in gestreiften Kleidern illustriert, die Köpfe kahl rasiert. Steht für die AUF das Leben als Polizist im Jahr 2011 also mit der Internierung in einem NS-Arbeitslager auf einer Stufe?

Reaktion

Werner Herbert, FPÖ-Abgeordneter und Chef der AUF, sagte Montag Vormittag, das Bild habe keinen Bezug zu Zwangsarbeit im KZ. Er ortete eine "geschmacklose Unterstellung". Es werde nur die Arbeit in einer Gießerei dargestellt, man lehne die NS-Zeit entschieden ab. "Gießerei" ist so-gar richtig. Das Mauthausen-Komitee Österreich (MKÖ) wusste es genauer: Das Aquarell heißt "Arbeit in der Gießerei" und stammt vom KZ-Überlebenden Etienne van Ploeg. Es hängt im Museum des ehemaligen KZ Sachsenhausen. Für den MKÖ-Vorsitzenden Willy Mernyi ist die Verwendung des Bildes "pietätlos und unzumutbar". Hermann Wally, der rote Vizechef der Polizeigewerkschaft, sagte zum KURIER, dass aber ohnehin "jeder, der Geschichtsunterricht hatte, zuordnen können müsste, dass das Bild Arbeiter in KZ-Kleidung zeigt".

Nachdem die Herkunft des Bildes geklärt war, sagte FPÖ-Vizechef Norbert Hofer zum KURIER: "Das war ohne jede böse Absicht. Die Leute von der AUF sind jetzt selbst sehr zerknirscht."

Kommentare