Mutter konnte mit Oliver telefonieren

Mutter konnte mit Oliver telefonieren
Marion Weilharter hörte erstmals wieder die Stimme ihres vom Kindsvater nach Dänemark entführten fünfjährigen Sohnes.

Es war unbeschreiblich wundervoll, Olivers Stimme zu hören. Darauf habe ich verzweifelt gewartet, seit er mir auf diese grausame Art weggenommen wurde."

Marion Weilharter konnte am Karsamstag gegen 10 Uhr erstmals mit ihrem Sohn telefonieren, seit der Kindsvater Thomas S. den Fünfjährigen am Dienstag vor einem Grazer Kindergarten ins Auto gezerrt und nach Dänemark gebracht hatte.

"Oliver war abgelenkt und sein Vater hat versucht für ihn zu antworten", erzählt die Grazerin. Am Freitag hatte der 40-Jährige eMail-Kontakt aufgenommen. "Zunächst will ich versichern, dass es Oliver richtig gut geht." Die Situation belaste ihn in keinster Weise negativ und er "ist einfach unglaublich froh, Zeit mit mir und seiner Familie zu verbringen. Er springt den ganzen Tag herum, lacht und scherzt."

Er schreibe deshalb, damit "wir schnell Kontakt zwischen dir und dem Kleinen herstellen können", denn er wolle den Buben "nicht noch einmal dem aussetzen, dass er keinen Kontakt mit seinen Eltern hat". Wenn sie daran interessiert sei, "können wir ein Telefonat zwischen dir und dem Kind arrangieren".

Er müsse aber empfehlen, dass sie ihn nicht unnötig belaste und bewirke, "dass er sich schlecht fühlt oder traurig wird, indem du sagst, dass du traurig bist oder du auf andere Art ausdrückst, dass es falsch ist, dass er gerade mit mir zusammen ist." "Selbstverständlich" soll sie auch nicht darüber reden, dass er nach Österreich kommen soll, weil Vater und Sohn noch nicht über die Zukunft gesprochen hätten.

Die rechtliche Situation ist komplex. Der Vater hat die Obsorge in Dänemark, die Mutter in Österreich. Wegen der Kindesentziehung liegt gegen S. ein europäischer Haftbefehl vor. Die Anwältin der Mutter will am Dienstag einen Rückführungsantrag stellen.

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