Millionärs-Show

Martina Salomon
Stronach will Österreich verändern, versteuert sein Geld aber anderswo.

Frank Stronach lebt zum – geringeren – Teil in Österreich, versteuert aber in der Schweiz: Kann so jemand eine "Revolution für Österreich" auslösen, wie er selbst schreibt? Der gebürtige Steirer hat die erfrischende Naivität und Unerschrockenheit eines amerikanischen Selfmade-Mannes, aber natürlich auch die dazugehörige Härte. Seine persönliche "goldene Regel" ist viel zitiert: "Wer das Gold hat, macht die Regel". Das ist in einem Land, wo selbst Banker manchmal reden wie Vertreter von Attac und die meisten Parteien sozialpolitisch links stehen, ein ziemlicher Tabubruch.

Andererseits ist die Sehnsucht der Menschen nach mehr Authentizität in der Politik mittlerweile so groß, dass etliche Bürger selbst "Piraten" mit unklarem Profil und Personal wählen – und vielleicht auch einen etwas schrulligen Millionär, der das ehrliche Interesse und Geld genug hat, Bewegung in die Politik zu bringen.

Leicht wird das aber nicht. Und zu seiner Steuerpflicht muss er sich noch was einfallen lassen. Das mögen die Österreicher gar nicht, wenn es sich die Reichen richten. Selbst wenn sie ihr Geld, wie Stronach, im Ausland verdient haben und in Österreich reichlich investieren.

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