Medwedew kritisiert Haft für Pussy-Riot

Medwedew kritisiert Haft für Pussy-Riot
Der russische Premierminister Dimitri Medwedew hält eine weitere Inhaftierung der Punkband für "unproduktiv".

Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew hat die Verurteilung der drei Frauen von der Punkband Pussy Riot zu je zwei Jahren Straflager als "zu hart" kritisiert. Der Protest der Musikerinnen gegen Kremlchef Wladimir Putin in einer Kirche habe ihn zwar "angewidert", sagte Medwedew am Mittwoch vor Parteifreunden.

Allerdings wäre eine Bewährungsstrafe unter Anrechnung der seit März verbüßten Haft ausreichend gewesen, meinte der Chef der Kremlpartei Geeintes Russland. Eine weitere Haft sei "unproduktiv". Ein Gericht will am 1. Oktober über den Einspruch der Putin-Gegnerinnen gegen das umstrittene Urteil wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verhandeln.

Anti-Putin-Demo

Indes wurde eine für Samstag angekündigten Massendemonstrationen gegen Präsident Wladimir Putin bewilligt. Ein Vertreter der Sicherheitsabteilung des Moskauer Rathauses bestätigte die Genehmigung einer Kundgebung am 15. September. Anschließend werde am zentral gelegenen Puschkin-Platz ein Protestmarsch beginnen, sagte der Beamte, der noch auf die endgültige Bestätigung des stellvertretenden Bürgermeisters wartete.

Der Oppositionsführer Sergej Udaltsow, der mehrere Tage mit den Behörden über das Demonstrationsrecht verhandelt hatte, rief über den Kurznachrichtendienst Twitter zum "Marsch der Millionen" auf.

Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Russlands, Gennadi Sjuganow, kündigte im Internet erstmals die Teilnahme an der Demonstration an. Die russische Opposition hatte seit der umstrittenen Parlamentswahl im Dezember regelmäßig große Proteste gegen die Regierung organisiert. Eigenen Angaben zufolge nahmen am Protestmarsch im Juni rund 50.000 Menschen teil.

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