Mafiaboss mit Plastiksack über dem Kopf

Mafiaboss mit Plastiksack über dem Kopf
Bernardo Provenzano, ehemals "Boss der Boss" der sizilianischen Cosa Nostra unternahm offenbar einen Suizidversuch.

Eine gewiefte Finte oder doch eine Verzweiflungstat? Der frühere Mafiaboss Bernardo Provenzano, genannt "Der Traktor", wurde im Gefängnis nahe der norditalienischen Stadt Parma mit einem Plastiksack über dem Kopf aufgefunden.

Gesundheitliche Schäden hat der 79-Jährige dabei jedoch nicht davongetragen, die Gefängniswächter konnten rechtzeitig eingreifen, Provenzano musste nicht einmal behandelt werden.

Provenzanos Rechtsanwältin Rosalba Di Gregorio forderte eine Untersuchung über den Fall und verlangte die Freilassung ihres Mandanten, der an der Parkinsonschen Krankheit leide. Die Ermittler gehen zwar vorerst von einem Suizidversuch aus, schließen aber gleichzeitig nicht aus, dass Provenzano den Selbstmordversuch inszeniert hatte, um freizukommen bzw. um seine verschärften Haftbedingungen zu verbessern. (in Italien verbüßen vor allem verurteilte Mafiosi - aber auch andere Schwerverbrecher - nach dem Articolo 41 bis ihre Strafe unter besonders verschärften Bedingungen)

Der ehemalige Chef der Cosa Nostra war im April 2006 nach über 40-jähriger Flucht auf Sizilien gefasst worden. Er galt als der meistgesuchte italienische Mafia-Pate. Der "Boss der Bosse" soll laut Aussagen von Mafia-Aussteigern in mindestens 40 Morde verwickelt gewesen sein. M

ehrmals wurde er während seiner Flucht in Abwesenheit zu lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt. Er soll auch ein Drahtzieher von internationalem Drogenhandel und Geldwäsche sein.

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