Libanon: Milizsoldaten kontra Söldner

Libanon: Milizsoldaten kontra Söldner
Das Bundesheer setzt beim Libanon-Einsatz auf Milizsoldaten. Andere Armeen müssen bereits Söldner engagieren.

Der Libanon-Einsatz des Bundesheeres ist nur durch Miliz-Soldaten möglich. Aus dem Zivilleben holte sich das Heer jene Spezialisten, die in der Lage sind, die komplizierten UNO-Geräte zu bedienen.

Der Auftrag der Vereinten Nationen erforderte eine Logistik-Kompanie. Schwere Sonderfahrzeuge und Aggregate stellt die UNO. Wo soll te man aber ohne lange Vorlaufzeiten so rasch die Mechaniker, Kraftfahrer und Aggregatwarte hernehmen?

Die Lösung heißt Miliz und Reserve. Gemeint ist der Pool von ehemaligen Rekruten, die im Zivilleben eben jene Maschinen bedienen. So stehen unter den 154 österreichischen UNIFIL-Soldaten 56 reaktivierte Miliz/Reservisten - immerhin ein Drittel.

In der Einsatzvorbereitung wurde ihr militärisches Wissen wieder aufgefrischt. Und keiner kniff, als der Einsatzchef, Generalleutnant Christian Segur-Cabanac, am Rande der Verabschiedung in Eisenstadt verkündete, dass sie nun vor dem Hintergrund des Arabischen Frühlings, der Gewaltwelle in Syrien und der innerlibanesischen Spannungen an einen absoluten "Hot Spot" der Weltpolitik abrücken. Einer von ihnen ist der 48-jährige Zugsführer Stefan Smoliner aus Villach. Er rüstete 1983 ab und wanderte aus. Unter anderem war er in Neuseeland Stadtbusfahrer. Jetzt ist er wieder da und will beim Libanon-Einsatz als Tankwagenfahrer einfach nur Geld verdienen.

Söldner

Libanon: Milizsoldaten kontra Söldner

Die Berufsarmeen tun sich schwerer. Etwa die Spanier. Das zeigte sich spätestens bei einem Anschlag im Jahr 2007, als sechs Soldaten der spanischen Armee bei einer Bombenexplosion getötet wurden. Vor Ort erfuhr der KURIER, dass drei der Toten eigentlich kolumbianische Staatsbürger in spanischen Diensten waren. Mit anderen Worten: Die spanische Armee muss trotz der hohen Arbeitslosigkeit im eigenen Lande wegen akuter Rekrutierungsprobleme bereits auf Söldner zurückgreifen.

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