Kurswechsel: Nordkorea setzt Atomprogramm aus

Kurswechsel: Nordkorea setzt Atomprogramm aus
Angeblich lenkt Nordkoreas neuer Diktator im Atomkonflikt mit dem Westen ein, dafür gibt es Lebensmittellieferungen aus den USA.

Es könnte ein historischer Kurswechsel sein, der sich in Nordkorea abzeichnet: Angeblich will der junge Diktator Kim Jong Un nach Angaben der US-Regierung die Urananreicherung einstellen und auf Atomtests verzichten. Im Gegenzug wollen die USA 240.000 Tonnen Lebensmittel liefern.

Demnach werden laut Spiegel online der Start von Langstreckenraketen und die Arbeiten in der Atomanlage Yongbyon gestoppt, hieß es in einer Erklärung des US-Außenministeriums. Die staatliche Nachrichtenagentur Nordkoreas bestätigte das Moratorium über Nukleartests. Die Urananreicherung in der Atomanlage Yongbyon werde eingestellt, hieß es.

Nordkorea wolle außerdem Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) ins Land lassen, um die Umsetzung des angekündigten Moratoriums zu überwachen, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Lebensmittel aus den USA

Für US-Außenministerin Hillary Clinton ist das Moratorium ein "erster bescheidener Schritt in die richtige Richtung". In der vergangenen Woche hatten die USA und Nordkorea erstmals seit dem Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il wieder Atomgespräche geführt. Seit Dezember steht dessen Sohn Kim Jong Un an der Spitze des Landes.

Die USA wollen im Gegenzug für Fortschritte bei den Verhandlungen 240.000 Tonnen Lebensmittel liefern. Die Regierung in Washington hatte zuvor deutlich gemacht, dass sie Lebensmittellieferungen für Nordkorea an politische Bedingungen knüpfen will.

Nach einem Besuch in Nordkorea im vergangenen Jahr hatten fünf US-Hilfsorganisationen Washington eindringlich zu Hilfslieferungen aufgefordert. Nach ihren Angaben war die Lebensmittelknappheit in dem Land so dramatisch, dass Menschen Gras essen würden. Die US-Regierung hatte Nordkorea im September nach Überschwemmungen Hilfslieferungen gesandt, schreckt aber grundsätzlich vor Nahrungsmittelhilfen zurück - aus Sorge, diese könnten von der Regierung in Pjöngjang zu politischen Zwecken missbraucht werden.

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