Kein 1.Mai-Aufmarsch der SPÖ in Graz

Kein 1.Mai-Aufmarsch der SPÖ in Graz
Die Grazer SPÖ bricht 2012 mit einer Tradition und wird stattdessen eine "zeitgemäße Feier" veranstalten. In Wien bleibt alles beim Alten.

Kein Aufmarsch am 1.Mai: Die Grazer SPÖ verzichtet dieses Jahr auf den Marsch anlässlich des Tags der Arbeit und wird stattdessen eine "zeitgemäße Feier" am Schloßberg veranstalten. Partei-Chefin Martina Schröck will damit ein Zeichen setzen. Die KPÖ dagegen möchte weiter "Flagge zeigen" und wird vom Südtirolerplatz bis zum Eisernen Tor marschieren. Auch der größte Mai-Aufmarsch des Landes, jener in Wien, wird wie jedes Jahr stattfinden.

Die SPÖ Graz bestätigte einen Bericht der Kleinen Zeitung, wonach heuer erstmals ein "Fest für alle" am Schloßberg veranstaltet wird. Ab 9.00 Uhr gelte Freifahrt mit Schloßbergbahn und -lift. Über den Dächern von Graz soll es "Zukunftsfrühstück" und die Reden von Schröck und SP-Landeshauptmann Franz Voves geben. Ein "Marsch" soll unter dem Motto "es geht bergauf" nur noch vom Schloßbergrestaurant zu den Kasematten stattfinden. Schröck, jüngste Parteichefin in der Geschichte der SPÖ, sehe das Fest anstelle des Marschs als "Erneuerungsprozess".

Aufmarsch in Wien fix

In Wien wird der Mai-Aufmarsch aber "wie gehabt" stattfinden, versicherte die Bundes-SPÖ. Die Entscheidung der Grazer SPÖ sei eine autonome, wenn die Stadt-Partei den Aufmarsch nicht mehr zeitgemäß finde und stattdessen eine Veranstaltung auf dem Schloßberg organisiere, dann habe die Bundes-SPÖ kein Problem damit. Auch einen großen Traditionsbruch kann man in der Löwelstraße nicht erkennen. Elke Kahr von der Grazer KPÖ hielt im Gegensatz zur Stadt-SPÖ den Marsch für "notwendiger denn je": "Der Sozialabbau auf allen Ebenen, die Belastungspakete von Land und Bund und vor allem die Bedrohungen durch die Wirtschafts- und Gesellschaftskrise machen Alternativen notwendig. Deshalb gehen wir am 1. Mai auf die Straße und bieten damit auch Menschen über den Kreis unserer Bewegung hinaus die Möglichkeit, für die Forderungen der Arbeiterbewegung, für Arbeit und Frieden zu demonstrieren."

Kommentare