Karibik in den Alpen

Schule: Die Zeit drängt
Liechtenstein schützt alle, die ihr Geld verstecken wollen. Das ist unanständig.

Das Fürstentum Liechtenstein liegt mitten in Europa und profitiert davon. Als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums genießt das kleine Land alle Vorteile des Freihandels, Österreich unterstützt die Rechtsprechung durch die Entsendung von Richtern.

Aber das genügt den Liechtensteinern noch lange nicht. Sie wollen mit ihren Briefkästen noch reicher werden, als sie schon sind. Die jüngste Entscheidung, beschlagnahmte Akten in der Causa Grasser nicht den österreichischen Behörden zu übergeben, kommt einem Inserat gleich, in dem Ausländer zur Steuerhinterziehung aufgefordert werden. So nach dem Motto: Wer wird schon in die Karibik reisen, auch in den Alpen kann man Schwarzgeld gefahrlos verstecken.

Das dürfen sich die österreichische Bundesregierung und die Europäische Union nicht gefallen lassen.

Entweder Liechtenstein akzeptiert, dass Steuerflüchtlinge auch verfolgt werden oder der Fürst und die Seinen müssen in ihren Bergen isoliert werden. Dann sollen eben die Grenzen überwacht und der Bankenverkehr mit Liechtenstein wieder schärfer kontrolliert werden.

Steuerhinterziehung im großen Stil ist kein Kavaliersdelikt. Das sollte gerade ein Fürstenhaus mit 300-jähriger Tradition begreifen.

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