Istanbul: Explosion nahe AKP-Büro

In der türkischen Metropole ist ein ferngesteuerter Sprengsatz in die Luft gegangen. Zehn Polizisten sind verletzt worden.

Bei einem Bombenanschlag auf einen Polizeibus in der türkischen Metropole Istanbul sind am Donnerstag zehn Beamte verletzt worden. Nach ersten Erkenntnissen benutzten die Täter Plastiksprengstoff, der an einem Motorrad befestigt war und per Fernsteuerung gezündet wurde, wie die Behörden mitteilten. Der Anschlag ereignete sich in der Nähe des Istanbuler Hauptquartiers der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP und des islamisch orientierten Unternehmerverbands Müsiad, berichtete das türkische Staatsfernsehen TRT.

Nach den Tätern wurde gefahndet. Die Methode des Anschlags und der verwendete Sprengstoff könnten darauf hindeuten, dass die militante Kurdengruppe PKK hinter der Gewalttat steckt. Der Bus, der 21 Polizeibeamte transportierte, sowie mehrere Fahrzeuge in der Nähe wurden bei dem Anschlag schwer beschädigt. Die Beamten waren mit dem Fahrzeug als Wachleute postiert. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Fernsehbilder zeigten im Istanbuler Stadtteil Sütlüce ein ausgebranntes Buswrack sowie mehrere Krankenwagen. Durch die Wucht der Explosion wurden auch die Scheiben umliegender Gebäude eingedrückt.

Feuerball

Augenzeugen sprachen von einem Feuerball, der den Bus erfasst habe. Wie der türkische Nachrichtensender NTV meldete, suchten Experten die Umgebung des Tatorts nach einer möglichen weiteren Bombe ab. Polizeichef Hüseyin Capkin sagte, die zehn Beamten seien nur leicht verletzt worden, und versprach, die Täter ausfindig zu machen.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Plastiksprengstoff wird jedoch häufig von der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die unter anderem von der Türkei und der Europäischen Union als Terrororganisation eingestuft wird, bei Anschlägen verwendet. Die PKK kämpft seit dem Jahr 1984 gegen den türkischen Staat.

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