Irrlichternde Freibeuter

Irrlichternde Freibeuter
Die Zeit wäre reif für die Ideen der Piraten-Partei. Die Piraten sind es nicht.

Irgendwie sind sie ja sympathisch, die Mitglieder der Piratenpartei: Sie wünschen sich mehr Basisdemokratie und Transparenz. Und anstatt zu resignieren haben sie eine neue, dank Internet ganz flott kommunizierende Partei gegründet – selbst ist der Freibeuter.

Am Sonntag traf man sich nun in Wien, um die Weichen für 2013 zu stellen. In Deutschland sitzen die Piraten in zwei Landtagen, auch die Piratenpartei Österreich, kurz PPÖ, will ins Hohe Haus.

Wer bei der Bundesversammlung in einem Ottakringer Hinterhofbeisl dabei war, der musste freilich daran zweifeln, ob sich da eine Mannschaft gefunden hat, die einen Partei-Kahn auf Kurs halten kann.

Wie einst auf den Piratenschiffen haben Frauen an Deck der PPÖ nichts zu melden – das sei nicht schade, sondern "natürlich", hieß es. Die Tagesordnung füllten Sätze wie "Logik is (wie man bei Spock sehen kann) relativ emotionslos." Und anstatt auszufechten, was sie programmatisch abhebt, diskutierten die Piraten lieber über Partei-Jobs. Inhalte, so ein Rädelsführer, bespreche man ein andermal. Erst die Posten, dann das Programm? Dann war wohl auch das Gerede von der Erneuerung des politischen Systems nur Seemannsgarn, oder?

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