Iowa: Marathon ins Weiße Haus eröffnet

Iowa: Marathon ins Weiße Haus eröffnet
Elf Monate vor der US-Präsidentenwahl beginnen die Republikaner mit der Kür des Herausforderers für Barack Obama.

Im kleinen US-Bundesstaat Iowa beginnen die Präsidentenwahlen: Gewählt wird in dieser ersten von insgesamt 56 Vorwahlrunden nur in den Reihen der Republikaner. Und auch der Sieger dieser ersten parteiinternen Abstimmung – alle Umfragen deuten auf den Multimillionär und Ex-Gouverneur Mitt Romney hin – darf noch lange nicht damit rechnen, im November gegen Präsident Barack Obama anzutreten. Sicher ist vor Beginn der 1700 Parteiversammlungen im Mais- und Bauernstaat Iowa nur: Wer von den sieben republikanischen Kandidaten nicht unter die ersten drei kommt, kann sein Ticket in Richtung Weißes Haus gleich vergessen.

 

Parteitag

Beim entscheidenden Parteitag der Republikaner Ende August, auf dem der Präsidentschaftskandidat und dessen Stellvertreter („running mate“) offiziell gekürt werden, stellt Iowa nur ein Prozent der Delegierten. Doch schon nächste Woche geht es in New Hampshire weiter, noch im Jänner folgen South Carolina und Florida, ehe am Super-Tuesday im März mit der gleichzeitigen Abstimmung in mehreren Bundesstaaten oft eine Vorentscheidung fällt.

Ein Novum in diesem Wahljahr: Erstmals werden die Stimmen bei den parteiinternen Vorwahlen proportional vergeben. Das heißt: Der Gewinner der Primaries erhält nicht automatisch alle Delegiertenstimmen des Bundesstaates, sondern sie werden im Verhältnis zu den erhaltenen Wählerstimmen zusammengerechnet. Damit könnte das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur länger spannend bleiben.

Bei den Demokraten wird sich das Vorwahlspektakel heuer in Grenzen halten: Präsident Barack Obama wird wieder ins Rennen gehen, ein parteiinterner Herausforderer hat sich bisher noch nicht gefunden. Anders als bei den meisten europäischen Parteien, wo Kandidaten auf Parteitagen oder von der Parteispitze gekürt werden, gelten die Vorwahlen in den USA als echte Entscheidung des Wahlvolkes: 2008 haben 20 Prozent der US-Bürger an Vorwahlen teilgenommen.

Kommentare