Zerwürfnis mit Karas in ÖVP

APA13214990 - 13062013 - WIEN - ÖSTERREICH: EU-Abgeordneter Othmar Karas am Donnerstag, 13. Juni 2013, anl. der.Podiumsdiskussion EU-Kommission "Big Data in der EU" in Wien. APA-FOTO: HERBERT NEUBAUER
Karas soll den EU-Kommissar-Posten verlangt haben.

Zwischen der ÖVP-Führung und dem ÖVP-Delegationsleiter im EU-Parlament, Othmar Karas, hängt der Haussegen wieder einmal gewaltig schief. Wie aus der ÖVP verlautet, soll Parteichef Michael Spindelegger schon vor einiger Zeit Karas die Spitzenkandidatur für die EU-Wahl im Mai 2014 angeboten haben.

Auch soll Karas eine Wahlkampffinanzierung und ein gewisses Pouvoir beim Personal zugesagt worden sein. Allerdings habe Karas – so die in der ÖVP kursierende Version – eine Bedingung für seine Spitzenkandidatur gestellt: Er wolle in der Folge statt Gio Hahn EU-Kommissar werden (Karas war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar). Auf eine solche Bedingung wollte sich Spindelegger dem Vernehmen nach aber nicht einlassen.

Jedenfalls bringt Karas die ÖVP-Spitze wieder einmal in Rage. Karas beklagte sich im KURIER, er werde bei den Regierungsverhandlungen über das Europa-Kapitel von der ÖVP ausgespart. Die ÖVP kontert, Europa-Chefverhandler Reinhold Lopatka habe Karas mehrere Termine für Verhandlungen angeboten, doch Karas habe keine Zeit gefunden. Wer immer jetzt Recht hat – eines zeigen die ÖVP-internen Scharmützel zwischen Wien und Brüssel: Das Verhältnis ist so zerrüttet, dass Karas von seiner Partei kaum zum EU-Spitzenkandidaten aufgestellt werden dürfte.

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