Zahlen beim Arztbesuch? 41 Prozent der Österreicher sind mittlerweile schon dafür

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66 Prozent fänden die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen "sehr gut" oder "eher gut".

Vier von zehn Österreicher (41 Prozent) haben kein Problem mit Selbstbehalten bei Arztbesuchen – vorausgesetzt, die Beiträge zur Krankenkasse würden sinken. Zu diesem Ergebnis kommt das im Auftrag der Wiener Ärztekammer erstellte "Gesundheitsbarometer" (Stichprobe: 1000 Befragte), das dem KURIER vorliegt.

Demnach sind nur 37 Prozent der Patienten vehement gegen Selbstbehalte ("Lehne ich generell ab"); immerhin 14 Prozent sind klare Verfechter von Selbstbehalten.

Für die aktuelle Gesundheitsdebatte spannend ist, dass eine Mehrheit (66 Prozent) die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen für "sehr gut" oder "eher gut" findet. Was sind die Gründe? Wie ist insbesondere die geringe Ablehnung von Selbstbehalten zu erklären?

"Überrascht"

Johannes Steinhart, Vizepräsident der Ärztekammer, antwortet so: "Dieses Ergebnis hat mich in der Dimension überrascht." Natürlich liege es nahe, dass gesündere, jüngere und wirtschaftlich etabliertere Menschen, die weniger Leistungen in Anspruch nehmen, hier ein "verlockendes Angebot" sehen – sie hoffen auf höhere Netto-Gehälter.

Insgesamt, sagt Steinhart, habe die Regierung mit den "Altlasten einer fehlgeleiteten Gesundheitspolitik" zu kämpfen. "Die Zahl der Kassenärzte wurde systematisch nach unten gefahren, und man hat geglaubt, mit 'Kostendämpfungspfaden' darüber hinweg zu täuschen, dass man in Richtung Zwei-Klassen-Medizin steuert. Das schlägt sich in der Stimmung der Bevölkerung deutlich nieder."

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