Warum Strache Firma mit Rumpold betrieb
In der Causa Eurofighter poppt aktuell eine Geschichte auf, die schon vor einigen Jahren für Aufregung gesorgt hat. Es geht um die Frage, ob über Firmen des ehemaligen FPÖ-Werbers Gernot Rumpold, der auch für Eurofighter/EADS tätig war, Geld an die Freiheitliche Partei geflossen ist. Ob dabei auch eine Firma eine Rolle spielt, die FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache gemeinsam mit Rumpold betrieben hat, ist offen. Zur Erinnerung: Der Werbemann bzw. dessen Firma „100%Communication“ hat einst von EADS/Eurofighter rund 6,6 Millionen Euro kassiert. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Rumpold eingestellt - zu Unrecht, meint Grün-Mandatar Peter Pilz.
"Schlechte Ermittlungen"
Pilz behauptet, der damals zuständige Staatsanwalt habe nicht intensiv genug ermittelt: "Das waren verheerend schlechte Ermittlungen." Es seien etwa "keine Konten geöffnet" worden. Es gebe zudem eine Aussage einer ehemaligen Rumpold-Mitarbeiterin, die Verbindungen zwischen Rumpold, FPÖ und Eurofighter aufgezeigt habe. Diese Aussage liegt auch dem KURIER vor. All das müsse nochmals untersucht werden. "Die Beteuerungen von Heinz-Christian Strache genügen mir nicht. Mein konkreter Verdacht ist, dass Schmiergeld von Eurofighter über Rumpold an die FPÖ geflossen ist", sagt Pilz. Just in der Zeit, als Strache mit Rumpold zusammengearbeitet habe, sei ja auch in der schwarz-blauen Regierung die Entscheidung pro Eurofighter gefallen. Die FPÖ weist alle Vorwürfe vehement zurück. "Das ist kompletter Unsinn", sagt ein Sprecher von FPÖ-Chef Strache. Rumpold war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Kredite für Zähne
Zur Vorgeschichte: Schon 2011 hatte Pilz publik gemacht, dass Strache einst gemeinsam mit Rumpold eine Firma betrieben hat. Laut Firmenbuch war Strache tatsächlich von 31. März 2000 bis 23. März 2002 Prokurist einer Firma namens "Care Partners", einer "Gesundheitsfinanzierung GmbH", bei der auch Rumpold Prokurist war. Ein Insider berichtete am Montag dem KURIER, Strache habe über die Firma Kleinkredite für Zahnersatz-Behandlungen vergeben wollen. Die Sache sei aber im Sand verlaufen. Die Firma wurde schließlich liquidiert. Strache sagte zur Kronenzeitung, "unsere Care Partners hat doch nie einen Umsatz gemacht." Die Vorwürfe seien eine "Strategie", um ihm "zu schaden". Er habe mit Rumpold "gar nix am Hut".
Dennoch ist Faktum: Von Mai 2002 bis Jänner 2004 waren Rumpold und Strache laut Firmenbuch auch noch Gesellschafter einer Sicherheitsfirma namens "ESS Security Services". Was diese Firma gemacht hat, ist unklar.
Für Pilz ist jedenfalls klar, dass all diesen Verbindungen in einem Eurofighter-U-Ausschuss im Parlament nachgegangen werden sollte. Die FPÖ will Dienstagnachmittag entscheiden, ob sie dem Untersuchungsgremium zustimmt oder nicht.
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