Walser erneut Spitzenkandidat der Vorarlberger Grünen

Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser.
85 von 87 Delegierten stimmten für den Bildungssprecher im Nationalrat.

Bildungssprecher Harald Walser ist erneut zum Spitzenkandidaten der Vorarlberger Grünen für die Nationalratswahl bestellt worden. Er wurde am Mittwoch bei einer Landesversammlung der Grünen in Frastanz (Bez. Feldkirch) von 85 von 87 Delegierten (97,7 Prozent) nominiert. Walser und auch die designierte Spitzenkandidatin auf Bundesebene, Ulrike Lunacek, kündigten einen Themenwahlkampf an.

"Die Wahl ist noch nicht gelaufen"

Der 64-jährige Walser - seit 2008 Bildungssprecher der Grünen im Nationalrat ist - appellierte an die Parteikollegen, sich auf Themen einzulassen. "Österreich braucht eine Wende hin zu einer sozialen und humanen Politik. Das ist nur mit uns Grünen möglich", betonte er. Im Nationalrat müssten die Grünen stärker werden. Vorarlbergs Grünen-Chef Johannes Rauch blies in dasselbe Horn. Zwar würden derzeit alle nur über die Spitzenkandidaten von ÖVP, SPÖ und FPÖ - Sebastian Kurz, Christian Kern und Heinz-Christian Strache - reden. "Mag sein. Aber auch vor der Bundespräsidentenwahl hat außer uns Grünen niemand an einen Erfolg von Alexander Van der Bellen geglaubt", so Rauch. Die Wahl sei noch nicht gelaufen, entschieden werde am Wahltag, betonte der Grünen-Landeschef und bat um großes Engagement im Wahlkampf.

"Entweder Grüne oder Freiheitliche"

Lunacek, die wegen einer Sommergrippe nicht persönlich anwesend sein konnte, stellte per Videobotschaft fest: "Wir sind die einzigen, die nicht mit der hetzerischen, anti-europäischen FPÖ in Koalition gehen". Entweder schafften es die Grünen oder die Freiheitlichen in die Regierung, mit "Austro-Trump Strache" werde man sich aber nicht auf die Regierungsbank setzen: "Nein, danke". Sie wolle einen solidarischen, pro-europäischen, zukunftsorientierten Wahlkampf führen. Inhaltlich nannte sie Themen wie ein solidarisches Europa, leistbare Mieten, den Mindestlohn oder den Umweltschutz. "Gemeinsam bringen wir das hin. Wir können diese Wahl gewinnen", motivierte sie die Vorarlberger Grünen für den Wahlkampf.

Walser wird voraussichtlich wie 2013 über die Landesliste in den Nationalrat einziehen. Die Vorarlberger Grünen haben seit 2002 jeweils ein Landesmandat erreicht, Mandate in den Regionalwahlkreisen Vorarlberg-Nord und Vorarlberg-Süd liegen praktisch außer Reichweite. 2013 schafften die Grünen in Vorarlberg einen Stimmenanteil von 17,0 Prozent, 2008 waren es 17,2 Prozent gewesen. Damit hatten die Vorarlberger Grünen im westlichsten Bundesland hinter der ÖVP den zweiten Platz belegt, 2013 waren sie drittstärkste Kraft.

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