ÖGB lehnte Silberstein schon vor IS-Video gegen Kurz ab

Das Team von Tal Silberstein wollte den ÖGB als Kunden gewinnen. Der lehnte ab, noch bevor konkrete Inhalte besprochen werden konnten. Ein geschmackloses Video gegen einen umstrittenen Vorstoß von Sebastian Kurz hat der Gewerkschaftsbund also gar nie gesehen.

Der ÖGB hat im Dezember 2016 ein Angebot von Tal Silberstein zur Zusammenarbeit abgelehnt. Nach einem Pitch des Kommunikations-Teams entschied sich der Gewerkschaftsbund laut eigenen Angaben gegen das Engagement des Beraters.

Das Magazin profil hat unterdessen Informationen darüber, was Silberstein für die angedachte Kampagne intern entwickeln ließ. Der ÖGB legt im Gespräch mit dem Kurier Wert auf die Feststellung, dass ihm die dabei zutrage gebrachten Videos gar nicht präsentiert wurden. Man habe sich nämlich schon bevor es dazu kommen konnte gegen eine Zusammenarbeit entschieden.

Der damalige Kampagnen-Berater der SPÖ wollte offenbar eine Schmutzkübelattacke gegen Sebastian Kurz vorschlagen, nachdem dieser eine Initiative für 1-Euro-Jobs gestartet hatte. Im vom profil veröffentlichten Konzept eines geradezu skurril anmutenden Videos gegen diese Politik beklagen sich zuerst ein Zimmermädchen, Bauarbeiter und Gärtner, dass der Kurz-Vorschlag ihren Job zerstört hätte. Dann sollte gemäß eines vom Profil veröffentlichten Dokuments eine Gruppe IS-Kämpfer ins Bild kommen und die folgende Unterhaltung stattfinden:

IS-Anführer: Na, es ist Zeit, dass wir uns ein neues Ziel für eine mega-Terrorattacke gegen die Apostel in Europa suchen: Welche Länder schlag ihr vor?Anderer IS-Anführer: Wie wäre es nochmal mit Paris?Anderer IS-Anführer: Langweilig ...Anderer IS-Anführer: Was ist mit Deutschland?Anderer IS-Anführer: Zu strenge Sicherheitskontrollen ...Anderer IS-Anführer: Wie wäre es mit Österreich?Alle anderen IS-Kollegen lachen.Anderer IS-Anführer: Österreich??!! Oh ... das ist nicht notwendig. Der Außenminister Sebastian Kurz hat das schon für uns erledigt: Der Schaden, den sein 1-Euro-Gesetz am österreichischen Volk und der Wirtschaft anrichtet ist viel schlimmer als eine Terrorattacke ...Anderer IS-Anführer: Oh ... die armen Österreicher

Update: In einer früheren Fassung und in der Originalmeldung des Profil hieß es, der ÖGB habe konkret das IS-Video abgelehnt. Diese Information war nicht ganz richtig und wurde korrigiert.

Kommentare