Ticker-Nachlese: Kern gegen Kurz, Kurz gegen Strache
Auf ein aufgeregtes erstes Duell zwischen Kurz und Kern folgte das nächste auf den Fuß: Sebastian Kurz hat vielen FPÖ-Sympathisanten eine glaubwürdige Alternative geboten und die Freiheitlichen nach Wahl zum ÖVP-Obmann mit Leichtigkeit von Platz 1 in den Umfragen gestoßen. Vor allem das Thema Migration weiß Kurz für sich zu nützen. Doch die FPÖ ist in diesem Wahlkampf von Skandalen bisher verschont geblieben und führt eine professionelle Kampagne. Kann Strache nun in der direkten Konfrontation überzeugen und Wähler von der ÖVP zurückholen?
Inhaltlich ähneln sich die Parteien vor allem im Migrations- und Sicherheitsbereich. Aber auch bei anderen heißen Themen gibt es Überschneidungen, etwa bei der Ablehnung der Erbschaftssteuer. Schwarz-Blau gilt als eine der wahrscheinlicheren Koalitionen nach der Wahl.
Hier geht es zu unseren Steckbriefen der beiden Spitzenkandidaten:
Steckbrief von Heinz-Christian Strache
Was denken Sie, wer hat bei den Duellen des Abends besser abgeschnitten?
Ticker-Nachlese: Kern gegen Kurz, Kurz gegen Strache
-
Das war's von uns!
Danke fürs Mitlesen, morgen sind wir beim Duell zwischen Christian Kern und Heinz-Christian Strache im ORF wieder live dabei. Wir wünschen noch einen schönen Abend!
-
Die große Frage ist freilich, ob die SPÖ die nächsten Tage noch mobiliseren kann.
-
Helmut Brandstätter zitiert Fayman, genug gestritten. Strache, sagt er, sei relativ ruhig gewesen und punktet deswegen.
-
Große Überraschung: Strache hat das Duell gewonnen.
-
Wer ist der größte Reformer. Auch hier gewinnt Strache. Bachmayer ist überrascht.
-
So jetzt die Analyse. Wer hat bei Migration überzeugt. Strache mit 60 Porzent vorne. Kurz nur 24 Prozent.
-
Hier nochmals die Geschenkübergabe
-
-
Wir warten auf die Analysen.
-
Das war's jetzt aber wirklich
Puh.
-
Corinna Milborn bekommt einen Riesen-Blumenstrauß von Strache. Versöhnlicher Schluss.
-
Kurz schenkt Strache ein Buch über Alois Mock.
Strache schenkt Kurz ein Buch des Ökonomen Paul Collier, so wie Kurz Christian Kern eine Stunde zuvor.
-
Kurz: Es brauche "Feel" in der Regierung, keinen Kanzler, der "alleine ausreitet". Es sei eine Bedingung, dass eine Regierung proeuropäisch ist, sagt Kurz.
Strache: "Wir sind gegen einen Austritt aus der EU, das ist für uns kein Thema. Werden aber Reformen in der EU einfordern." Wenn es um Glaubwürdigkeit geht, werden die Leute den Unterschied erfassen (zwischen FPÖ und ÖVP)."
-
Fazit: Leider keine wirklich sinnvolle Diskussion. Ein wenig Streit, ein wenig Hader, etwas viel Mittelmeerroute, noch mehr Balkanroute und ein moderat gegenseitiges anpatzen. Das war zu erwarten. Aber beide haben die Chance verpasst, sich mit Sachthemen zu profilieren. Freilich, die Botschaften sind für die jeweiligen Klientel angekommen.
-
Jetzt kommen noch die Bücher.
-
Beide streben Reformen an, sagen aber nicht wie. Es bliebt auch nicht die Zeit dazu.
-
Es ist jetzt fast vorbei. Leider wurde die Chance verpasst über Inhalte zu reden.
-
Kurz will anderen Stil in der Regierung. Seitenhieb auf Kern, will an einem Strang ziehen.
-
Strache: "Das Hick-Hack von Rot-Schwarz will keiner mehr."
Jetzt Koalitionsspekulationen. Strache malt Dreierkoalitionen an die Wand.
"Es geht darum wer wird erster, der wird die Möglichkeit haben, eine Regierung zu bilden." Jamaika-Koalitions-Mehrheiten werde es nach dieser Wahl nicht geben.
-
Es geht jetzt nur darum, wer mit wem, und wer mit wem nicht, oder so. Strache Strategie ist nicht wirklich durchschaubar.
-
Strache erklärt, dass die ÖVP eine Jamaika-Koalition anstrebt.
-
Es ist leider ein Trauerspiel.
-
Strache bringt die Struktur der ÖVP ins Spiel, die Bünde, die Interessengeflechte. Das sei nur "türkis angepinselt". "Wer ihnen das Vertrauen schenkt, muss damit rechnen, dass wir mit Schwarz-Rot aufwachen."
Kurz: "Sie probieren wie Christian Kern, Dinge vorzubeten, egal ob sie daran glauben oder nicht." Kurz macht sich über Warnungen vor Schwarz-Blau lustig, "und jetzt sagen Sie: Es gibt Schwarz-Rot!". "Die Menschen werden entscheiden, ob Sie Bundeskanzler werden oder ob ich die Führung übernehme."
-
Kurz erklärt, dass ihm Einzelinteressen egal sind, er will das Land wieder an die Spitze führen.
-
Kurz wiederholt, entweder er, oder Strache wird neuer Kanzler.
-
Wieder zur ursprünglichen Frage: Wer ist der bessere Reformer?
Kurz: "Unsere Steuer-Konzepte unterscheiden sich da und dort, aber das Einsparungvolumen ist realistisch. Ist kein Spaziergang."
Strache: ÖVP habe nicht Wirtschaft entfesselt, es gebe stattdessen "Fußfesseln". Strache nimmt jetzt die Wirtschaftskompetenz der ÖVP aufs Korn. Die Kalte Progression werde immer noch nicht ausgeglichen. "Sie übernehmen immer wiede runsere Forderungen, das ist schön, aber Sie setzen sie nicht um, sondern stimmen dagegen. Die ÖVP ist in der Sache nicht glaubwürdig."
Kurz spricht wieder von Balkanroute, wieder von Burka-Verbot als seine Verdienste. Für die Wirtschaftspolitik sei er nicht zuständig gewesen, "der Außenminister kann den anderen Ministern nicht vorschrieben, was sie zu tun haben." Er habe die ÖVP geöffnet und verändert und vieles was Strache an Kritik aufzählte, sei auch seine Linie.
-
Strache redet wieder von der alten ÖVP, erklärt Kurz seit Minuten, dass er von der alten ÖVP ist.
-
Kurz hat Kern schon abgeschrieben. Sagt, dass entweder er, oder Strache Kanzler wird.
-
Kurz erklärt, warum er zwar in der Regierung war, aber irgendwie auch nicht. Es geht noch immer nicht um Sachthemen. Strache wirft ihm ÖVP-Versäumnisse vor.
-
Kurz erwähnt die Westbalkanroute, das ist neu.
-
Strache wird kaum Kurz-Anhänger überzeugen, aber es ist ja noch eine Woche bis zur Wahl.
-
Beide haben ihre Botschaften, die bringen sie an.
-
Fazit: die erste halbe Stunde war ein gegenseitiges Geplänkel über Balkanroute, islamische Kindergärten und so weiter und so fort.
-
-
Strache: "Das Burkaverbot und Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst fordern wir seit zwei Jahrzehnten ein." Strache spricht von Kindern in Kindergärten, die Kopftuch tragen müssten. Kurz solle beweisen, dass er es ernst meine. Kurz hätte auch die Kalte Progression abschaffen können.
-
Gut, beide werfen sich jetzt wieder gegenseitig vor, was sie alles schon viel früher gewusst haben, Burka, Kopftuch und so weiter und so fort. Schade, dass es nicht um Sachthemen geht.
-
"Wie reformiert man Österreich?", ist die Frage
Strache will das nicht, sondern weiter über Integration reden und das "Versagen" von Sebastian Kurz. "Sie sind motiviert, was zu ändern, aber wenn wir Anträge stellen im Parlament, dann stimmt ihre Partei dagegen." Die FPÖ habe immer gewarnt vor radikalem Islamismus. Kurz habe in der umsetzung nichts geleistet.
Kurz: "Sie verwechseln mich." Kurz brüstet sich mit der Kindergärten-Studie und kritisiert wieder Stadt Wien, wo nichts weitergegangen sei. Kurz verweist außerdem an das Koalitionsabkommen, wo man sich nicht überstimmen darf im Parlament. "Hätte gerne mit ihnen gestimmt", als es um die Überweisungen von Familienbeihilfe ins Ausland ging. "Werde die SPÖ weiterhin nicht überstimmen, wollen kein Chaos auslösen." Kurz kritisiert, dass FPÖ beim Sicherheitspaket und Burkaverbot nicht mitgestimmt hat.
-
Gut das Geplänkel geht jetzt weiter, es geht - Überraschung - um islamische Kindergärten.
-
Ich wage mich jetzt ein Stück weit hinaus: Aber das sind die neuen Koalitionspartner.
-
Blitzumfrage!
-
Uuuund Werbepause.
-
Strache: "Sie sind das längstdienende Regierungsmitglied". Die ÖVP habe immer gegen FPÖ-Anträge zu Grenzschutz etc. gestimmt.
-
Von der Balkanroute zur Mindestsicherung ist der Weg nicht weit.
-
Erstes Fazit: moderater Streit und Hader, beide haben die Balkanroute geschlossen. Der ein mehr, der andere weniger.
-
Kurz: "Es ist inhaltlich nicht richtig, dass sie sagen, ich hätte eine andere Linie vertreten."
Milborn: Das heißt, Sie vertreten die Linie der FPÖ?
Kurz antwortet nicht. Es geht jetzt darum, wer der härtere beim Migrationsthema ist.
Strache wirft Kurz vor, zu spät seine Linie gefunden zu haben.
"Es ist gut, eine Position zu haben, das gestehe ich Ihnen zu", es brauche aber aktive Arbeit und Netzwerk in Europa. "Mit Le Pen und AfD werden Sie in Europa rein gar nichts ändern", sagt Kurz.
-
Und es geht leider immer noch nicht um Bildung, Arbeit, Soziales etc.
-
Strache sagt, er hat das alles schon viel früher gesagt. Das ist alles leider sehr erwartbar.
-
Kurz bringt seine Botschafen. Er sei es gewesen, der in Europa alles in die richtige Bahnen gelenkt hat. Es geht noch immer um die Grenzen.
-
Strache: "Wie passen Worte zu Handlungen? Habe 2015 keine Unterstützung von Ihnen erfahren." Regierung verantwortet völliges Versagen bei der Grenzsicherung 2015.
Strache zitiert Kurz jetzt mit: "Der durchschnittliche Zuwanderer von heute ist gebildeter als der durchschnittliche Österreicher."
"Unsinn". sagt Kurz.
"Belegbar", sagt Strache.
-
Das Zitat ist vorher schon vorgekommen, stimmt so nicht.
Willkommen bei unserem Live-Ticker
Um 20:15 geht's los. Bis dahin noch eine Umfrage zur ersten Konfrontation am heutigen Abend zwischen Christian Kern und
Sebastian Kurz:
Kommentare