Grüne verloren vor allem Stimmen an SPÖ und ÖVP

Bundessprecherin Felipe (r.) und Spitzenkandidatin Lunacek
Fast 400.000 Wähler kehrten der Öko-Partei im Vergleich zur Wahl 2013 den Rücken. Die Stimmen gingen vor allem zu SPÖ und ÖVP, nur ein kleiner Teil wechselte ins Lager von Peter Pilz.

Rund 581.000 Stimmen oder 12,4 Prozent erreichten die Grünen bei der Parlamentswahl 2013. Jetzt das Desaster – nur mehr rund 193.000 wählten Grün, ein Minus von 8,6 Prozent oder fast 400.000 Stimmen und das voraussichtliche Aus für die Partei im Nationalrat.

Die Grünen scheitern knapp an der Vier-Prozent-Hürde, und haben laut allen Hochschätzungen nur mehr 3,9 Prozent der Stimmen.

Doch es ist nicht die Liste Pilz, die den Grünen so massiv zugesetzt hat: Laut Wählerstromanalyse verlor die Öko-Partei mit rund 160.000 Stimmen am meisten an die SPÖ.

84.000 Stimmen gingen demnach an die Liste von Sebastian Kurz.

An die Liste Pilz verloren die Grünen rund 67.000 Stimmen, nur knapp mehr als an die Neos, rund 57.000 ehemalige Grün-Wähler wechselten diesmal ins Strolz-Lager.

Und 30.000 Grün-Wähler von 2013 gingen diesmal gar nicht wählen.

Übrigens: Bisher hat die Grünen-Doppelspitze – Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek und Bundessprecherin (Parteichefin) Ingrid Felipe – kein Wort über einen möglichen Rücktritt gesprochen. Noch ein paar Stunden wird die Hoffnung auf die für den Wiedereinzug ins Parlament fehlenden 0,1 Prozent bleiben. Spätestens am Donnerstag, wenn das Endergebnis steht, werden die Grünen aber Gewissheit haben.

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