Warum die Kärnten-Wahl besonders schmutzig wird
Die endgültige Festlegung des Neuwahl-Termins am 3. März tut dem bereits seit Sommer tobendem Wahlkampf keinen Abbruch. Das Werben um Stimmen verspricht schmutzig zu werden: Lange nicht konnten die Parteien einander wegen Ermittlungen, Verfahren oder Verurteilungen dermaßen mit Dreck bewerfen.
Die FPK kann sich auf den Landeshauptmann-Bonus stützen. Die Erhöhung des Teuerungsausgleichs, der Wohnbeihilfe und des Heizkostenzuschusses sind für Landeschef Gerhard Dörfler noch kein Wahlkampf sondern eine Maßnahme gegen die Inflation. Seine Themen verrät er noch nicht. In einem Punkt stimmt er mit der SPÖ überein: „Die stärkste Partei soll den Landeshauptmann stellen.“
Leicht hat es die Landeshauptmann-Partei nicht. Am 18. Jänner steht Parteichef Kurt Scheuch wegen eines „Kröten“-Sagers gegen den Erstrichter seines Bruders Uwe („Part of the Game“-Prozess, Anm.) vor Gericht. Darüber hinaus sind gegen Dörfler, Finanzlandesrat Harald Dobernig und Uwe Scheuch Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft wegen einer Wahlkampfbroschüre aus 2009 anhängig – davon ist auch Stefan Petzner, BZÖ, betroffen. Auch gibt es einen Korruptionsverdacht gegen den Landeschef wegen fragwürdiger Vergaben von Straßenbauten. Gegen Dobernig wird zudem in der Causa Birnbacher rund um den Hypo-Verkauf ermittelt.
Angepatzt
Doch auch die SPÖ geht nicht unbefleckt in den Wahlkampf: Parteichef Peter Kaiser und Klubobmann Reinhart Rohr haben Ermittlungen wegen Untreueverdachts bei der Vergabe von Inseraten am Hals („Topteam-Affäre“, Anm.).
Unterm Strich bleiben zwei Landeshauptmann-Kandidaten, die mit der Justiz Probleme haben.
Die ÖVP gibt ihren Spitzenkandidaten am 8. Jänner bekannt. Bis dahin bleibt es bei der Doppelspitze.
Einige VP-Bezirksobleute geben sich nach außen hin noch unentschlossen. „Zwei super Kandidaten. Mir sind beide gleich lieb“, versichert Christian Poglitsch, Bezirk Villach-Land. Peter Steinkellner, Klagenfurt-Stadt, präferiert Obernosterer.
Er könnte damit in der Minderheit bleiben. Laut KURIER-Informationen scheinen die Würfel zu Gunsten Waldners zu fallen.
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