Viel Gegenwind für Eugen Freund

Eugen Freund hat sich aus guten Gründen ein dickes Fell zugelegt. Sein Fazit nach dem Quereinstieg: "Man braucht für den Wahlkampf eine dicke Haut. Zum Weinen kann man in den Keller gehen."
Nach ersten Patzern ist Ex-ORF-Mann in der Defensive. Faymann verteidigt.

Er hat ein Faible für Oldtimer, weiß nicht genau, wie hoch seine Pension sein wird und kennt das aktuelle SPÖ-Parteiprogramm nicht: Bereits wenige Tage nach seiner Nominierung als SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl beweist Ex-ORF-Anchor Eugen Freund seinen (im KURIER am Sonntag angekündigten) Hang zu medialen Fettnäpfchen.

Jüngster Fauxpas: In einem profil-Interview berichtet er über SPÖ-Chef Werner Faymann, dass er „überrascht gewesen sei“, weil dieser ganz anders sei als medial dar­gestellt, nämlich „intelligent, und er spricht klug über alle möglichen Dinge“. Angesprochen auf die Höhe des Durchschnittseinkommens in Österreich zeigt er sich ahnungslos: „Ungefähr 3000 Euro?“ „Um ein Drittel weniger“, erklärten ihm seine Interviewpartner. „Netto?“, fragt Freund. Laut Statistik Austria lag 2012 der Einkommensschnitt bei netto 1.616 Euro pro Monat.

Spott & Häme

Am Sonntag folgte nicht nur auf den sozialen Medien viel Häme, auch Spiegel online twitterte darüber.

„Man muss nicht jede Zahl auswendig wissen“, findet der grüne EU-Parlamentskandidat Michel Reimon. „Aber ein Politiker muss bei so einer Frage die ungerechte Vermögens- und Einkommensverteilung im Land ansprechen. Zu sagen: ,Das ist nicht meine schuld‘, ist ja fast die Kategorie von ,Dann sollen sie halt Kuchen essen‘. Das geht gar nicht, da könnte Freund ja gleich für die ÖVP kandidieren.“

Politik-Berater Thomas Hofer meint, man erkenne hier klar die politische Unerfahrenheit von Freund. „Auch das negative Potenzial für einen prominenten Quereinsteiger ist groß. Sollte sich das öfters wiederholen, sollte die SPÖ-Kommunikation dringend eingreifen.“

Und ORF-Journalist Armin Wolf, der sich in seiner Doktorarbeit mit prominenten Quereinsteigern in der Politik beschäftigte, twitterte: „Spitzenpolitik ist ein wirklich, wirklich schwieriger Job. Deshalb können es ja auch nur wenige."

Faymann: "Trotzdem guter Spitzenkandidat"

Die SPÖ, immerhin ihrer Tradition nach Arbeiterpartei, vergibt ihrem Spitzenkandidaten am Montag dessen Fehl-Schätzung: "Weil er sich einmal bei einer Zahl verschätzt, ist er noch immer ein guter Spitzenkandidat", meinte Kanzler Werner Faymann am Rande der Klubklausur gegenüber Journalisten.

Von der ZiB zur SPÖ:

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Eugen Freund moderiert ab 5. Oktober mit Hannelore Veit das ORF-Informationsflaggschiff "Zeit im Bild".
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ARCHIVBILD: "ZIB"-MODERATOR EUGEN FREUND
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Hannelore Veith, Eugen Freund, ORF, ZIB…
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