VfGH: Tassilo Wallentin und das Ende Österreichs

Rechter Kolumnist Wallentin
Tassilo Wallentin sorgt als möglicher VfGH-Richter auf einem FPÖ-Ticket in der ÖVP und der Hofburg für Skepsis.

Rechtsanwalt und Krone-Kolumnist Tassilo Wallentin will Richter am Verfassungsgerichtshof (VfGH) werden. In seinen Kolumnen für die Krone poltert Wallentin, der als FPÖ-nah gilt, allerdings immer wieder gegen EU und "Genderwahn" oder schlägt radikale Maßnahmen gegen "kriminelle Asylwerber" vor. Aus Sicht des größeren Koalitionspartners ÖVP könnte dies im Falle einer Bestellung problematisch werden. Auch in der Hofburg soll es dem Vernehmen nach Bauchweh geben.

Im Juni 2017 fiel der Kolumnist mit einer besonders schrillen Forderung auf. Bei kriminellen Asylwerbern sei mit dem Verlust des Asylstatus, Abschiebungen und lebenslangen Einreiseverboten vorzugehen. Und: "Nötigenfalls sind Kriminelle auf von der UNO geschützte Inseln außerhalb Europas zu bringen."

Düsterer Prophet

Erst vor wenigen Tagen betätigte Wallentin sich in der Krone bunt wieder einmal als politischer Schwarzmaler: Das EU-Parlament wolle das Asylrecht "zerstörerisch ausweiten": Jeder Mensch, der weitschichtige Verwandte in Österreich zu haben behaupte, "soll bei uns Asylwerber werden dürfen. Sollte dieses Gesetz beschlossen werden, wäre dies das Ende Österreichs, wie wir es kennen", schrieb Wallentin prophetisch-düster.

Wenn Wallentin sich nicht gerade über das "idiotische Binnen-I" empört, versucht der Anwalt auch bildungspolitisch zu wirken: Bereits im Mai 2015 grollte er einer angeblichen "staatlichen Zwangs-Sexualisierung" mit Schuleintritt. Wallentin schrieb damals vom "Heinisch-Hosex-Plan", weil die damalige Unterrichtsministerin auf Basis von WHO-Standards einen Erlass zur Sexualerziehung ausarbeiten hatte lassen.

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