Schlechte Noten für die Hypo-Akteure
Die Hypo-Krise schadet auch dem Image der darin verwickelten Akteure: Laut APA-OGM-Vertrauensindex haben die Österreicher weder in die Regierungspolitiker, noch in die eingesetzte Task Force Vertrauen. Am besten schnitt noch der derzeitige Hypo-Chef Alexander Picker (Minus 17 Punkte) ab. Schlusslicht ist der einst bei der Verstaatlichung der Bank federführende Ex-Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP), der zu seiner Zeit als Finanzminister noch mit Bestnoten geglänzt hatte.
Der Index bildet den Saldo aus "habe Vertrauen" und "habe kein Vertrauen" (in Prozent) ab. Basis waren Befragungen unter 501 Personen am Dienstag dieser Woche.
Spindelegger mit 32 Punkten im Minus
Ebenso wenig Vertrauen haben die Österreicher in die sogenannte Task Force, die das Hypo-Problem aufarbeiten soll: Deren abgetretener Chef Klaus Liebscher befindet sich mit minus 29 Punkten auf dem vierten Platz. Er schnitt allerdings noch besser ab als sein Nachfolger, Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny, der mit 33 Punkten im Minus liegt.
Schlusslichter im Hypo-Vertrauensindex sind zwei ehemalige Finanzminister. Während Pröll auf ein Minus von 54 Punkten kommt, haben die Österreicher in seine Parteikollegin Maria Fekter mit minus 51 Punkten noch ein wenig mehr Vertrauen.
Misstrauenspyramide
Für OGM-Chef Wolfgang Bachmayer ist das durchgehend schlechte Ergebnis für die Hypo-Akteure "kein Wunder", egal ob diese direkt beteiligt waren bzw. sind oder nicht. Dass Picker und Kranebitter an der Spitze der "Misstrauenspyramide" stehen, hätten diese ihren äußerst geringen Bekanntheitswerten zu verdanken.
Der Negativwert Spindeleggers sei wiederum nicht nur auf die Hypo, sondern auch auf andere parteiinterne Diskussionen zurückzuführen. "Aber möglicherweise besteht die Chance, dass sich langfristig sein Krisenmanagement positiv auswirken könnte", so Bachmayer. Bundeskanzler Faymann gelte zwar als weitgehend nicht beteiligt, dennoch verspüre auch dieser im öffentlichen Ansehen "aufgrund der Causa Prima Gegenwind".
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