Verdacht: Ex-Rekruten in Besitz türkischer Pässe

Haben ehemalige Rekruten (auch) einen türkischen Reisepass beantragt?
Doppelstaatsbürgerschaften: Das Verteidigungsministerium hat diesen Verdacht bereits im Herbst an das Innenministerium weitergeben.

Das heiß diskutierte Thema illegaler Doppelstaatsbürgerschaften hat einen weitere Dimension bekommen: Ex-Rekruten des österreichisches Bundesheeres mit türkischer Herkunft könnten nach ihrer Abrüstung wieder (zusätzlich) die türkische Staatsbürgerschaft erworben haben. Das Verteidigungsministerium hat dahingehende Hinweise und informierte bereits im vergangenen Herbst das Innenministerium, berichtet Standard Online.

Im Bericht wird auch ein Schreiben an Innenminister Wolfgang Sobotka zitiert: "In den Ergänzungsabteilungen der Militärkommanden kommt es regelmäßig zu Anträgen ehemaliger Präsenzdienstleistender, die eine Dienstbestätigung mit Rundsiegel verlangen, weil für sie die Amtssignatur angeblich nicht ausreichend ist." Bei Rückfrage sei mehrmals die Antworten gekommen, "dass die Bestätigung zur Vorlage an türkische Behörden" benötigt werde.

Zum Artikel: "Doppelstaats­bür­ger­schaf­ten: Nur Kommissar Zufall ermittelt"

"In den Ergänzungsabteilungen der Militärkommanden kommt es regelmäßig zu Anträgen ehemaliger Präsenzdienstleistender, die eine Dienstbestätigung mit Rundsiegel verlangen, weil für sie die Amtssignatur angeblich nicht ausreichend ist." Auf Rückfrage werde "wiederholt geantwortet, dass die Bestätigung zur Vorlage an türkische Behörden" benötigt werde. - derstandard.at/2000054310997/Doppelstaatsbuergerschaften-Bundesheer-warnte-vor-Missbrauch

Nur Schätzungen möglich

Die Zahl, wie viele Personen unrechtmäßig sowohl die österreichische als auch die türkische Staatsbürgerschaft besitzen, ist nicht bekannt. Bei den Grünen geht man aber davon aus, dass es sich um mehr als 10.000 Menschen handelt, hieß es am Mittwoch. Die Abgeordnete Berivan Aslan berichtete im KURIER von großer Verunsicherung in der türkisch-stämmigen Community und schlug eine "Toleranz-Klausel" vor.

Was die Doppelstaatsbürgerschaften bei Promis betrifft, verwies ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka auf das Interesse der Republik. Auch sei es ein "riesiger Unterschied", ob der Doppelstaatsbürger aus einem EU-Land oder von außerhalb der EU stammt. Dies sei auch nur ein "Ausnahmefall" und sollte so bleiben, meinte der Klubobmann.

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