U-Ausschuss: Langthaler belegt ihre Leistungen

U-Ausschuss: Langthaler belegt ihre Leistungen
Die Ex-Grünen-Abgeordnete präsentierte Belege für ihre Telekom-Leistungen - dennoch verschwieg sie die Gesamthöhe der Umsätze.

Die 1999 aus der Politik ausgeschiedene Ex-Abgeordnete der Grünen, Monika Langthaler, hat am Mittwoch im Untersuchungsausschuss jegliche Vorwürfe des Lobbyisten Peter Hochegger in ihre Richtung entschieden zurückgewiesen. Die Sponsoring-Zahlungen der Telekom Austria für die Filmhof Veranstaltungs- und Betriebs GesmbH (an der Langthaler zu 25 Prozent beteiligt ist) rechtfertigte Langthaler mit konkreten Leistungsnachweisen wie Logo-Aufrucken auf Plakaten von Veranstaltungen. Äußerst verschwiegen gab sie sich hingegen hinsichtlich des Gesamt-Umsatzes ihrer Unternehmen, der aus Geschäftsbeziehungen zur Telekom hervorgegangen ist.

Gefragt nach dem Kultursponsoring der Filmhof GmbH durch die Telekom sagte Langthaler, die Telekom habe das Festival von 2005 bis 2009 gesponsert, und sei dabei jeweils einer der beiden Hauptsponsoren gewesen. Dafür habe die Filmhof zwischen 2005 und 2008 je 25.000 Euro erhalten, im Jahr 2009 dann 30.000 Euro. Danach sei das Sponsoring seitens der TK beendet worden - "leider", wie Langthaler sagte.

Als Gegenleistung für das Sponsoring nannte Langthaler, dass das Logo der Telekom auf allen Plakaten der Festivals angebracht worden sei, ebenfalls auf den Foldern sowie auch in Inseraten. Darüber hinaus hätte es etwa auch Nennungen auf der Website des Festivals und auf dem Theater-Programm gegeben - sowie Freikarten für das Unternehmen oder etwa einen "dekorierten VIP-Bereich". Der zweite Premium Sponsor war Raiffeisen, dieses sei auch heute noch so, sagte sie. Zur Untermauerung ihrer Aussagen brachte die Unternehmerin Plakate der Veranstaltungen mit dem Telekom-Logo darauf mit in den Ausschuss.

Die Sponsoring-Zahlungen seien immer direkt mit der Telekom abgerechnet worden, mit einer Ausnahme im Jahr 2008: Damals sei eine Rechnung von der Telekom "zurückgekommen", mit der Bitte, diese an die Valora von Peter Hochegger zu schicken - was dann auch geschehen sei, wie Langthaler ausführte. Auf die Frage, ob sie nie hinterfragt habe, warum diese Bitte kam, sagte Langthaler, sie sei bei Filmhof nicht operativ tätig: "Die Rechnungen würden gar nicht zu mir kommen", sie wisse den Grund für diese Bitte nicht.

Von BZÖ-Abgeordnetem Stefan Petzner wurde Langthaler mit Aussagen Hocheggers aus dem Vorjahr konfrontiert: Demnach sei die "Kooperation" mit der Filmhof ein "Signal an Langthaler" gewesen, dass man sie und ihren Mann (dieser ist Geschäftsführer bei der Filmhof, Anm.) unterstütze, "in der Hoffnung, dass sie der Telekom Dinge ermöglicht". Langthaler erklärte dazu, sie weise das "auf das schärfste zurück".

Mit Hochegger habe sie nur ein einziges Mal zu tun gehabt, verwies sie auf eine bereits bekannte Auftragsarbeit: 2003 habe ihre Firma "Brainbows" um 2.200 Euro ein Factsheet zur Wasserrahmenrichtlinie für eine Hochegger-Firma erstellt. Dem Lobbyisten warf sie vor, Leute mit "Dreck" zu bewerfen. Geklagt habe sie ihn aber nicht, da seine Formulierungen nicht klagbar seien, sagte sie auf Nachfrage.

Gefragt nach weiterer Zusammenarbeit ihrer Firma mit der Telekom sagte Langthaler, ihre Firma "Brainbows" habe Nachhaltigkeitsberichte und jahrelang das Umweltmanagement- und Nachhaltigkeitssystem der TK begleitet. Die Höhe der Umsätze, die dabei gemacht wurden, konnte oder wollte Langthaler auch auf mehrmaliges Nachfragen nicht nennen. Sie könne nicht über diese Summen sprechen, "weil ich sie nicht weiß."

Für Ärger bei der ÖVP sorgte Grün-Abgeordneter Peter Pilz, der die Anfrage Langthalers dazu nützte, angebliche Sponsoring-Vereinbarungen zwischen der Telekom und dem "Forum Land" - einer Vorfeldorganisation des Bauernbundes - zu thematisieren. Dabei sei es um mehrere 100.000 Euro gegangen, sagte Pilz.

 

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