Gurgiser schafft es auch mit Wahlkarten nicht

APA12406788 - 21042013 - INNSBRUCK - ÖSTERREICH: Fritz Gurgiser (Bürgerklub Tirol) vor Beginn der Fernseh-Pressestunde zum Thema ?Landtagswahlen in Tirol? am Sonntag, 21. April 2013, in Innsbruck. Rund 532.500 Wahlberechtigte sind in Tirol aufgerufen am Sonntag, 28. April 2013, einen neuen Landtag zu wählen. APA-FOTO: Robert Parigger
Fritz Gurgiser scheitert an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Liste "vorwärts" überholt mit Wahlkarten die FPÖ.

Fritz Gurgiser muss aus dem Tiroler Landtag ausscheiden. Auch das Dienstagnachmittag veröffentlichte Wahlergebnis inklusive Wahlkarten hievte "Gurgiser&Team" nicht über die Fünf-Prozent-Marke. Einen Sprung nach vorne machte die Liste "vorwärts Tirol", die an den Freiheitlichen vorbeizog und damit als viertstärkste Kraft aus der Landtagswahl hervorging. Die Wahlbeteiligung stieg durch die Briefwahl von 56,09 Prozent auf 60,40 Prozent.

Gegenüber dem vorläufigen Ergebnis leichte Verluste hinnehmen musste die ÖVP, die letztlich als stärkste Fraktion bei 39,35 Prozent zu liegen kam. Das entspricht einer Einbuße von 1,15 Prozentpunkten und ist das historisch schwächste Abschneiden der Volkspartei bei Tiroler Landtagswahlen.

Gewinner der Wahlkarten-Auswertung waren die Grünen und die Liste "vorwärts Tirol". Die Partei von Landessprecherin Ingrid Felipe landete letztlich bei 12,59 Prozent, "vorwärts" verbesserte sich auf 9,54 Prozent und verpasste damit das angepeilte Ziel der Zweistelligkeit doch recht deutlich. Immerhin zog man knapp an der FPÖ vorbei, die 9,34 Prozent erreichte.

Die Freiheitlichen mussten damit wie auch die übrigen Landtagsparteien außer Grünen und "vorwärts" Einbußen gegenüber dem Wahlabend hinnehmen, die aber zu keinen Mandatsverlusten führten. Die ÖVP kommt auf 16 Sitze und kann als Koalitionspartner zwischen SPÖ, Grünen (jeweils fünf Mandate) sowie "vorwärts" und FPÖ (je vier Mandate) wählen. Die "Liste Fritz" erreichte noch zwei Mandate.

Abschied nehmen heißt es für Fritz Gurgiser und Thomas Schnitzer, die bisher im Landtag den "Bürgerklub" bildeten. Das Ergebnis vom Wahlabend änderte sich nicht mehr. Gurgiser&Team landete bei 4,84 Prozent und scheiterte damit unglücklich.

Die Wahlbeteiligung liegt mit den Briefwählern zwar deutlich besser als am Wahlabend. Aber die 60,40 Prozent sind trotzdem der niedrigste Wert der Zweiten Republik - nicht nur in Tirol, sondern österreichweit bei allen 154 Landtags- oder Nationalratswahlen der Zweiten Republik.

Gurgiser nimmt Scheitern zur Kenntnis

Transitrebell Fritz Gurgiser hat sein knappes Scheitern bei der Tiroler Landtagswahl "zur Kenntnis genommen". Dies erklärte er nach Vorliegen des amtlichen Endergebnisses, in dem nun auch die Wahlkarten enthalten sind, am Dienstagabend der APA.

Man habe aber mehr als 15.000 Stimmen erhalten. In den nächsten Wochen werde zu überlegen sein, ob es Möglichkeiten für den Fortbestand seiner politischen Bewegung gebe.

Man habe "nach einer sehr intensiven Wahlwerbephase ohne Millionenausgaben an Parteiförderung den Beweis dafür angetreten, dass sich ehrliches Bürgerengagement und persönlicher Einsatz lohnen", betonte Gurgiser. Gescheitert sei man "letztlich an der niederen Wahlbeteiligung, an einem noch nie da gewesenen Sammelsurium an Möchtegern-Landtagsparteien" oder an fehlenden Strukturen in einigen Außenbezirken.

Das Endergebnis der Tirolwahl finden Sie hier.

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