Telekom: Staatsanwaltschaft prüft Steuerhinterziehung

Telekom: Staatsanwaltschaft prüft Steuerhinterziehung
Für Scheinrechnungen sollen widerrechtlich Vorsteuerabzüge verrechnet worden sein.

Der Telekom Austria droht rund um die Korruptionsaffären der vergangenen Jahre womöglich ein weiterer Prozess. Wegen der Scheinrechnungen an Parteien und Lobbyisten steht das Unternehmen im Verdacht, Abgaben hinterzogen zu haben. Für Scheinrechnungen sei "ein Vorsteuerabzug nicht zulässig", zitiert die Presse aus einem Bericht der Finanzbehörde.

Das WirtschaftsBlatt hatte bereits im August berichtet, dass der Telekom erhebliche Steuernachzahlungen aus den diversen Affären rund um Parteienfinanzierungen drohen. Die Telekom habe die illegalen Parteispenden als "normales" Geschäft getarnt und daher auch normal versteuert. Das bedeutet, dass für die Scheinrechnungen der Vorsteuerabzug geltend gemacht wurde.

Die üblichen Beschuldigten

Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte am Dienstag, dass ein entsprechendes Ermittlungsverfahren läuft. Es gebe einen Erhebungsauftrag, so Sprecherin Nina Bussek. Laut dem Presse-Bericht wird die Telekom als Beschuldigte geführt. Ebenfalls unter den insgesamt 16 Beschuldigten seien die Lobbyisten Peter Hochegger und Alfons Mensdorff-Pouilly sowie der Ex-Telekom-Festnetzvorstand Rudolf Fischer. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.

Die Ermittlungen dürften noch länger dauern, ob es überhaupt für eine Anklage reicht, ist noch offen. Die Gelder sollen zwischen 2003 und 2008 gegen Vorlage von Scheinrechnungen ausgeschüttet worden sein.

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