Techniker-Cercle: Ministerin gibt Ehrenvorsitz für Ball ab

Frauenministerin Heinisch-Hosek kehrt Männer-Verein den Rücken
Frauen am Ball, aber nicht im Trägerverein: Frauenministerin Heinisch sieht "indiskutable Diskriminierung".

Ein KURIER-Bericht über den Ausschluss von Frauen im sogenannten Techniker-Cercle, einem elitären Verein, der den gleichnamigen Luxusball im Wiener Musikverein organisiert, hat hohe Wellen geschlagen. Auch deshalb, weil im Ehrenpräsidium für den Ball Österreichs Polit-Prominenz sitzt.

Grünen-Chefin Eva Glawischnig reagierte scharf: „Der reine Männerbund Techniker-Cercle ist eine anachronistische Peinlichkeit für Wien im Jahr 2015.“

Techniker-Cercle: Ministerin gibt Ehrenvorsitz für Ball ab
ABD0026_20141130 - WIEN - ÖSTERREICH: Bundessprecherin Eva Glawischnig am Sonntag, 30. November 2014, anl. des 35. Bundeskongresses der Grünen in Wien. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER

Völlig unverständlich sei außerdem, dass die Regierungsspitze, Kanzler, Vizekanzler, aber auch die Frauenministerin oder der Chef der Wirtschaftskammer im Ehrenpräsidium des Techniker-Cercles-Balles sitzen, so Glawischnig zum KURIER. „Ich erwarte mir, dass Faymann, Mitterlehner und Heinisch-Hosek sich dazu erklären und dahingehend Druck machen, dass der Cercle für Frauen geöffnet wird.“

Die derart angesprochene Frauenministerin reagierte prompt: „Ich werde in einem Brief an den Techniker-Cercle klarlegen, dass eine derartige Diskriminierung der Frauen in der heutigen Zeit indiskutabel ist. Außerdem, dass ich für das nächste Jahr davon absehen werde, im Ehrenpräsidium zu sein“, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek am Samstag zum KURIER.

Am Samstagabend fand der traditionelle Ball statt. Nachsatz von Heinisch-Hosek in Richtung Trägerverein: „Ich fordere jedes einzelne Mitglied auf, auch in der Realität seine Grundsätze Liberalität und Toleranz umzusetzen. Es ist inakzeptabel, Frauen auszuschließen.“

Kommentare