Stronach im TV: "Muss mir die Medien kaufen"

Austro-Canadian businessman and billionaire Frank Stronach talks during the official opening of his "Team Stronach" political party's parliamentary office in Vienna November 28, 2012. While Stronach has previously denied profiting from a controversial 1.7 billion Eurofighter deal with Austria, his Magna International did 350 million euros ($454 million) worth of business as a result of the deal, Austria's economy minister said. REUTERS/Heinz-Peter Bader (AUSTRIA - Tags: POLITICS BUSINESS HEADSHOT)
Der Parteigründer sorgt mit Aussagen im staatlichen italienischen Fernsehen für neue Aufregung.

Nächste Aufregung um Parteigründer Stronach: Dieser sagt, er müsse sich „Medien kaufen.“ Nach dem lautstarken ZIB2-Auftritt zum Thema Eurofighter sorgt Neo-Politiker Frank Stronach mit dem nächsten Interview für Ausehen. Der italienische Fernsehsender RaiTre strahlte am Sonntag ein kurzes Interview mit ihm aus, das er dem Magazin „Estovest“ gab. Angesichts von Stronachs Reichtum zieht der Reporter einen Vergleich mit Berlusconi, und Stronach meint darauf wörtlich: „Ich habe sehr viel Erfahrung gesammelt. Ich habe glücklicherweise sehr viel Geld, weil es braucht sehr viel Geld. Ich muss mir die Medien kaufen, um dass ich zur Bevölkerung komme.“ Bekanntlich trug Berlusconis Mediaset-Gruppe massiv zu dessen Popularität in Italien bei. Die von Berlusconi 1978 gegründete Medien-Gruppe besitzt drei Privat-Fernsehsender (z. B. Italia 1), den größten italienischen Buchverlag sowie bedeutende Werbeagenturen.

Inserate

Stronach hatte zuvor wiederholt seine mangelnde Präsenz im heimischen TV beklagt. Ein Sprecher von ihm bestätigte gegenüber dem KURIER, dass der Satz so gefallen sei, versuchte ihn aber zu relativieren: „Er meint damit, dass wir uns den Platz kaufen müssen, um Inserate zu schalten.“ Nicht gemeint sei ein Gefügigmachen bzw. ein Kauf von TV-Anstalten etc. Man müsse inserieren, „um die Kernbotschaften unters Volk zu bringen.“ Weitere Themen im Interview waren Stronachs Beweggründe für eine Politkarriere („Möchte meiner Heimat etwas zurückgeben“), die Mitarbeiter-Beteiligung am Umsatz und die Euro-Krise: „Die Politiker verschwenden Gelder, man braucht nur zu sehen, was sie für den Euro machen: Sie werfen Geld in ein Fass ohne Boden.“

„Schulerbua“ Wolf

Auch das ORF-Interview vom Donnerstag schlug am Wochenende weiter Wellen: In mehreren Zeitungen gab Stronach am Wochenende Interviews zum Thema Eurofighter-Gegengeschäfte. Kernaussage: Magna habe davon nicht profitiert. Einen Ausritt gab es auch gegen ZIB-Moderator Armin Wolf. Stronach: „Der Wolf ist ein Schulerbua. Der ist nur gut im Stellen blöder Fragen. Wenn es tiefer in die Wirtschaft geht, kennt er sich nicht aus.“ Abseits seiner umstrittenen Interviews ist Stronach weiter hoch aktiv: In Österreich expandiert sein Team eifrig in die Bundesländer. In fünf gibt es offiziell eine Landespartei, zuletzt wurde die Landesgeschäftsstelle in der Steiermark eröffnet. In Wien, Oberösterreich und dem Burgenland ist man in Gründung. In der aktuellen KURIER-OGM-Umfrage kommt das Team Stronach mittlerweile auf zehn Prozent aller Wählerstimmen.

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